Wiemelhausen. Fahrbahn wird erneuert, Radwege angelegt und Bürgersteige vergrößert.Dafür entfallen Parkplätze, Verwaltung: Stellplätze reichen dennoch aus.

Die Stadt will die Wiemelhauser Straße zwischen Friedrich-Harkort- und Bruchstraße im nächsten Jahr erneuern. Die Bezirksvertretung Süd wird am 24. Januar in einer Anhörung darüber informiert, bevor der Ausschuss für Infrastruktur am 14. März über den Grundsatzbeschluss entscheidet.

Die Fahrbahn der Wiemelhauser Straße ist besonders im Bereich der beiden Brücken Nordhausen-Ring und Opel-Bahn in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Eine grundlegende Verbesserung kann nur durch einen Vollausbau erzielt werden. Auf dem 500 Meter langen Straßenabschnitt soll gleichzeitig der Straßenquerschnitt umgestaltet werden.

Schutzstreifen für Radfahrer

Die heute sehr breite Fahrbahn, teilweise ohne Mittelstreifen, wird zukünftig über einen 2,75 Meter breiten Fahrstreifen je Richtung mit durchgehender Markierung klar strukturiert. Zudem werden beidseitig Schutzstreifen für Radfahrer, jeweils 1,50 Meter breit, angelegt.

Richtung Markstraße bietet sich laut Stadtplanungsamt als Anschluss für den Radverkehr die Wiemelhauser Straße an, die in diesem Abschnitt eine Tempo-30-Zone ist. In nördliche Richtung muss der Radfahrer weiterhin auf der Fahrbahn fahren, um die Radstreifen auf der Wasserstraße zu erreichen: „In diesem Abschnitt der Wiemelhauser Straße ist keine kurz- oder mittelfristige Lösung möglich, um alle Ansprüche im vorhandenen Straßenquerschnitt unterzubringen. Dies liegt insbesondere an dem heute bestehenden hohen Parkdruck.“

Gehwege werden breiter

Veränderungen auch für Fußgänger: Die Gehwege entsprechen nicht den heutigen Anforderungen. Sie werden auf die Standardbreite von mindestens 2,50 m ausgebaut. Lediglich im Bereich der Unterführungen müssen in kurzen Abschnitten geringere Breiten in Kauf genommen werden. Die Querungshilfe an der Friedrich-Harkort-Straße ist zu schmal, etwa für Kinderwagen. Sie wird verbreitert verlegt, genau wie die dortige Bushaltestelle. Dies soll die Gefahr beim Überholen des haltenden Busses durch Pkw künftig bannen. Der Zebrastreifen in Höhe der Freien Schule Bochum bekommt eine Mittelinsel. Außerdem wird eine zusätzliche Querungshilfe vor den Brücken im Anschluss an den Fußweg zur Bundesknappschaft und Königsallee eingebaut.

Durch den Umbau fallen 20 Parkplätze weg. Auf einer Straßenseite wird heute gekippt oder am Fahrbandrand geparkt, auf der anderen stehen großzügige Flächen zur Verfügung, die zum senkrechten Parken genutzt werden. Insgesamt sind es 72 Stellplätze.

Einige Parkplätze fallen weg

Im neuen Entwurf wird auf beiden Seiten, soweit es die Straßenbreite und die zahlreich vorhandenen privaten Einfahrten zulassen, ein Parkstreifen für Längsparker eingerichtet. Dieser Streifen ist mit 2,30 Meter besonders breit und orientiert sich an den heute immer größer werdenden Pkw und verbessert dadurch auch die Sicherheit der Radfahrer.

Es lassen sich ca. 52 öffentliche Stellplätze unterbringen. Dies ist nach Ansicht der Verwaltung jedoch ausreichend, da nach einer augenscheinlichen Erhebung mindestens 80 private Stellplätze und Garagen vorhanden sind.

24 Bäume werden gefällt, 22 neu gepflanzt

Im Rahmen des Vollausbaus müssen sämtliche 24 Bäume auf dem Abschnitt gefällt werden. Sie werden durch 22 neue Bäume ersetzt und vom Gehweg auf den Parkstreifen verlagert.

Die SPD-Fraktion hat sich mit dem Thema befasst. Ratsmitglied Bastian Hartmann: „Die Vorlage der Verwaltung mit dem Grundsatzbeschluss verstehe ich als Auftakt zur öffentlichen Diskussion. Bis zum Baubeschluss müssen einige Fragen noch besprochen werden.“
Trotzdem sei dieser Grundsatzbeschluss ein riesiger Sprung nach vorne.