Weitmar. . Der 2014 gegründete Geschichtskreis Weitmar historisch Interessierter wächst stetig. Und damit auch die Anzahl an historischen Themen.
Wem das Sägewerk Heese, der Bauernhof Schulte-Höhmann oder das Kraftwerk Springorum ein Begriff ist, der ist im Geschichtskreis Weitmar goldrichtig. Einmal im Monat treffen sich hier historisch interessierte Weitmarer, um gemeinsam an alte Zeiten zu erinnern – und der Kreis der Mitstreiter wird immer größer: „Mittlerweile kommen jedes Mal rund 20 Personen zu unseren Treffen“, freut sich Bernd-Ulrich Lammers, der den Geschichtskreis Weitmar ins Leben rief. „Mit diesem großen Zuspruch hätte ich nie und nimmer gerechnet.“
Die Weitmarer Runde hat seine Ursprünge bei der Volkshochschule. Der dortige Geschichtskreis rund um Dr. Ernst-Albrecht Plieg war über viele Jahre eine Institution, doch meist kamen nur wenige zu den Treffen. „Oft waren wir nur zu viert“, erinnert sich Lammers, „aber ich war immer dabei.“ Gemeinsam mit dem Bürgerverein Weitmar-Mitte entwickelte er schließlich die Idee, den Schwerpunkt der Heimatforschung mehr in den Südwesten zu verlegen, dessen Historie Lammers als alteingesessener Weitmarer schon immer interessierte. „Mehr über das Leben unserer Vorfahren zu erfahren, ist einfach spannend“, findet der 71-jährige, der übrigens kein Historiker, sondern pensionierter Zahntechniker ist. Geschichtsforschung betreibt er als lieb gewonnenes Hobby.
Und das kann durchaus Zeit beanspruchen: Lammers ist viel in den Archiven unterwegs, vor allem das Stadtarchiv ist ihm eine wichtige Quelle. „Material gibt es in Hülle und Fülle“, meint er. Und er unternimmt ausgeprägte Begehungen durch den Ortsteil, gern bis in die hintersten Winkel: „Querfeldein durch die Büsche zu spazieren, kann total interessant sein“, sagt er. All das kombiniert er dann mit Zahlen, Fakten und Augenzeugenberichten zur besseren Aufarbeitung der lokalen Vergangenheit.
Ausstellung war ein Volltreffer
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Seit 2014 gibt es den Geschichtskreis im Amtshaus Weitmar. Der große Erfolg zeigt, dass Bernd-Ullrich Lammers offensichtlich einen Nerv getroffen hat. „Viele Menschen sehnen sich nach den alten Zeiten“, sagt er. „Vielleicht war es damals wirklich etwas familiärer, gemütlicher.“ Seinen bislang größten Erfolg erlebte der Geschichtskreis im letzten April, als eine vierwöchige Ausstellung zu „90 Jahre Eingemeindung Weitmar“ etwa 800 Interessierte anlockte. „Das war enorm“, sagt Lammers. Mit Unterstützung der Bezirksvertretung Südwest und der Werbegemeinschaft Weitmar-Mitte stellte er die stadtweit beachtete Ausstellung auf die Beine. 24 Tafeln gaben umfassend Auskunft über das Leben vor und nach der Eingemeindung im Jahr 1926.
Eine Wiederholung dieser Ausstellung ist derzeit nicht geplant. Vielmehr freut sich Lammers über die monatlichen Treffen und die vielen Geschichten und Anekdoten, die dabei erzählt werden. „Das ist immer eine schöne Runde“, meint er. „Und spannende historische Themen, über die man sprechen kann, gibt es noch mehr als genug.“