Stiepel. Seit elf Jahren kümmert sich ein Verein um den Erhalt der Stiepeler Dorfkirche. 105 Mitglieder finanzieren Neuanschaffungen und Restaurierungen.
- Seit elf Jahren engagiert sich der Förderverein Stiepeler Dorfkirche für den Kirchenbau
- 60 000 Euro wurden in dieser Zeit investiert, u.a. für die Restaurierung alter Grabsteine
- Für die 105 Mitglieder ist die Vereinsarbeit eine Herzensangelegenheit
Wer heute den romanisch-gotischen Kirchenbau über der Ruhr sieht, glaubt es kaum: Vor knapp 20 Jahren war die Stiepeler Dorfkirche stark sanierungsbedürftig. Sechs Jahre Arbeit, zahlreiche Spendenaktionen vieler Helfer und der Einsatz von mehr als zwei Millionen D-Mark waren der Preis für den heutigen Charme. Damit dieser auch erhalten bleibt, kümmert sich der Verein der Freunde und Förderer der Stiepeler Dorfkirche um den Bau.
Verein folgt auf Freundeskreis Stiepeler Dorfkirche
Motor der damaligen Sanierungsarbeiten, die sich später auch auf den historischen Kirchhof und dessen Grabsteine ausdehnten, war der Freundeskreis Stiepeler Dorfkirche mit Pfarrer i.R. Dieter Lohmeyer als Sprecher. Als sich dessen Aufgabe langsam dem Ende zuneigte, weil die Kirche weitgehend instand gesetzt war, kam der Verein ins Spiel. „Ich befürchtete, dass der Freundeskreis mit der damals noch in Planung befindlichen 1000-Jahr-Feier für die Kirche in 2008 auseinander brechen könnte. Dem wollte ich mit dem Verein etwas entgegensetzen“, erinnert sich der heutige Vorsitzende Hans-Heinrich Risse.
Auch die katholische Gemeinde sitzt mit im Boot
Mit Pater Andreas von der katholischen Ortsgemeinde kam Risse überein, dass dieser Verein überkonfessionell sein soll. Der ehemalige Prior des Klosters, Pater Maximilian, wurde ebenfalls Mitglied. Den Gründungsvorsitz übernahm Dr. Helmut Darmstadt, ehemaliger Bochumer Rechtsdezernent. Heute hat der Verein 105 Mitglieder. Vom Freundeskreis redet niemand mehr.
Verein ist seit 2005 aktiv
Der „Verein der Freunde und Förderer der Stiepeler Dorfkirche“ setzt sich seit dem 9. November 2005 für den Kirchenbau ein. Drei Aufgaben bilden den Schwerpunkt: Erhalt der Kirche, der mittelalterlichen Fresken und Wandmalereien sowie des Kirchhofes samt Grabsteinen – sämtliche Teilbereiche, die 1988 unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Weitere Freunde und Förderer sind herzlich willkommen. Spendenkonto: Sparkasse Bochum (BIC: WELADED1BOC). IBAN: DE94 4305 0001 0020 4123 42.
Kontakt zum Vorsitzenden Hans-Heinrich Risse ist telefonisch unter 0234/ 79 11 06 möglich. Schriftführer Hans-Peter Neumann informiert unter 0234/ 70 23 69.
Die Arbeit des Vereins kam der Dorfkirche sehr zugute. „Seit den Anfängen vor elf Jahren haben wir rund 60 000 Euro investiert“, erklärt Finanzvorstand Oliver Sach. Gelder wurden u.a. für die Restaurierung der Grabsteine auf dem historischen Friedhof, die Sanierung der Altarplatte, für den Einbau einer neuen Elektronik für das Geläut der Kirche sowie für die Orgelreinigung bereitgestellt. „Unsere jüngsten Anschaffungen sind eine Kerzenanlage sowie ein Tisch für Informationsmaterial“, fügt Risse an. Beides werde gut von den Besuchern angenommen, ergänzt Schriftführer Hans-Peter Neumann, der sich auch um die Organisation der „Offenen Kirche“ mit täglichen Öffnungszeiten (außer montags) kümmert.
Dafür sorgen, dass ein Kleinod erhalten bleibt
Das Anliegen der Vereinsmitglieder, den Erhalt der Kirche finanziell abzusichern, ist schnell erklärt: „Ich wohne hier, meine Kinder wurden hier getauft. Es ist eine wunderschöne Kirche und ein förderungswürdiges Kulturgut“, sagt Beisitzerin Anke Schnittger. Hans-Peter Neumann: „Wir sorgen so dafür, das ein Kleinod erhalten bleibt.“ Und Hans-Heinrich Risse findet: „Diese Kirche gibt es nirgendwo anders in Deutschland und Europa wieder.“
Wichtig zu erwähnen: Die evangelische Kirchengemeinde hat keinen Zugriff auf das Geld. Der Verein muss es ihr bewilligen. Allerdings ist Jürgen Stasing kraft seines Amtes als Pfarrer auch Mitglied des Vorstandes.