Nacht der offenen Kirchen bezog hier die Bergbaugeschichte mit ein

Probst Hermann-Josef Bittern und Pastorin Heike Lengenfeld-Brown zogen mit dem Chor vom Knappenverein Glückauf Gerthe zum Gottesdienst im Hospiz St. Hildegard ein.
Probst Hermann-Josef Bittern und Pastorin Heike Lengenfeld-Brown zogen mit dem Chor vom Knappenverein Glückauf Gerthe zum Gottesdienst im Hospiz St. Hildegard ein. © WAZ

Wiemelhausen. "Glück auf, der Steiger kommt": Vier mal wurde die Grubenglocke geschlagen. Sie gab in der überfüllten Hospiz-Kapelle das Signal zur Einfahrt in einen ganz besonderen Gottesdienst. Grubenlampen leuchteten den Weg, als der Chor vom Knappen-Verein "Glückauf Gerthe" mit Probst Hermann-Josef Bittern und Pastorin Heike Lengenfeld-Brown zu dieser ökumenischen Andacht einzogen.

Zur evangelischen Nacht der offenen Kirchen hat sich das katholisch geführte Hospiz St. Hildegard etwas einfallen lassen. "Irgendwann kam uns der Gedanke, dass die heilige Barbara nicht nur die Schutzpatronin der Sterbenden, also der Gäste in unserem Hause, ist, sondern ebenso Schutzheilige der Bergleute," erläutert Hospizmitarbeiterin Katrin Gondermann die Idee hinter der Veranstaltung.

Bergbau und Hospiz: St. Barbara ist für beide da. Und so brachten die Bergleute eine Skulptur "ihrer" heiligen Barbara aus dem Bergbaumuseum mit ins Hospiz. Und im Gottesdienst wurde das Steigerlied angestimmt.

"Der Bergbau hat lange Zeit das Bild dieser Region bestimmt. Im Steigerlied wird von der Nacht gesprochen, eigentlich nicht verwunderlich, denn unter Tage ist immer Nacht," hob Probst Bittern in seiner Predigt hervor und weiter: "Die heilige Barbara war eine Heilige, die in dem Kontrast von Leben und Tod, Liebe und Hass, Hell und Dunkel lebte." Das Ende des Gottesdienstes wurde erneut mit der Grubenglocke angekündigt: Signal zur Ausfahrt. Die vielen Besucher dieser Kirchschicht hatten anschließend Gelegenheit, bei einem Bergmanns-Imbiss und Getränken eine Ausstellung über Barbara- Darstellungen und Bergbau zu besichtigen. FHR