Linden. . Mieses Wetter drückt entlang der Hattinger Straße in Linden auf die Stimmung. Die wenigen Besucher, die trotzdem kommen, genießen ein tolles Programm.

Pünktlich zu Beginn von „Linden märchenhaft“ am verkaufsoffenen Sonntagmittag setzte der Regen ein. Zwar hielt dieser nicht lange an, doch die Stimmung blieb dank mäßiger Besucherzahlen ähnlich kalt wie die fast schon winterlichen Temperaturen.

Dabei hatten Agnes Reckert und das restliche Team der Werbegemeinschaft Linden ein buntes Programm auf die Beine gestellt: Kinderschminken und ein nostalgisches Karussell für die kleineren Gäste, Getränke- und Snackstände sowie verschiedene kleinere Show- und Wanderacts sollten die Bewohner auf die Straße und in die umliegenden Läden locken. „Jeder soll für sich etwas entdecken können“, erklärte Reckert das Konzept. Entlang der Hattinger Straße, vom Gemeindezentrum „Arche“ der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Bochum-Linden/Hattingen an der Hilligenstraße bis zur Liebfrauenkirche der katholischen Gemeinde, erstreckte sich das Fest. Es sollte die Nachbarschaft stärken, die Menschen und Gemeinden verbinden, ihnen etwas Gemeinsames geben, so das Ziel der Werbegemeinschaft.

Dieses Ziel spiegelte sich auch in einigen Programmpunkten wider: Wenn beispielsweise Stelzenläufer und Marionettenspieler die gesamte Straße nutzen und ein Fackelumzug von der einen zur anderen Kirche stattfindet, dann werden im wahrsten Wortsinne Distanzen überbrückt. „Gerade in dieser kalten Jahreszeit ist es doch schön, wenn alle ein wenig näher zusammenrücken“, erklärte Reckert.

Viel Spaß mit Märchenerzählerin Melanie Göbel

Doch zum Zusammenrücken gab es entweder zu viel Platz oder zu wenig Menschen. Zwar zog es die anwesenden Gäste nicht zuletzt aufgrund der Kälte in die umliegenden Cafés und Geschäfte, doch blieben auch dort viele Plätze und Tische unbelegt. Auch eines der Highlights der Veranstaltung, Märchenerzählerin Melanie Göbel, konnte daran nichts ändern. Zwar begeisterte sie die wenigen anwesenden Gäste, doch neues Publikum akquirierte sie selten. Wie denn auch, wenn generell kaum Besucher anwesend waren?

Mit ihrem bunten Erzählprogramm tingelte Göbel einem zuvor ausgearbeiteten Zeitplan entsprechend durch zehn Lokalitäten im näheren Umkreis der Haltestelle Linden-Mitte und präsentierte dort jeweils klassische, aber mitunter auch weniger bekannte Märchen und Sagen. Die Zuhörer waren angetan und viele der kleinen Gäste klatschten und raschelten mit, wenn Göbel ihre Erzählungen mit Geräuschen illustrierte.

Francisco verzaubert mit Magie und Witz

Auch Zauberprofi Francisco konnte sein überschaubares Publikum mit Magie und Witz verzaubern. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als er beispielsweise aus einem simplen Seil erst zwei und dann aus diesen wieder eins machte. Oder als in seiner geschlossenen Faust aus zwei Stoffbällen plötzlich drei wurden.

Nicht nur diesen beiden Künstlern, auch dem Rest des Festes wären mehr Besucher zu wünschen gewesen, doch leider dämpfte das einzige, das selbst die beste Organisation nicht zu kontrollieren vermag, den erhofften Besucherandrang aus: das Wetter.