Querenburg. . Hustadtfest spiegelt die kulturelle Vielfalt des Quartiers wider, das als Vorzeigestadtteil für Integration gilt. Hu-Labor soll eröffnet werden.
Dass am Brunnenplatz in der Hustadt gefeiert, getanzt und in vielen Sprachen gesungen wird, kommt nicht selten vor. Auch beim traditionsreichen jährlichen Hustadtfest. „Wir tanzen hier gleich mitten auf dem Platz!“, sagt Ilma Jacek, die mit ihren Freundinnen vom Folkore Tanzkreis um Regina Oesterwalbesloh zum Fest gekommen ist.
Auf der Bühne gibt es ein buntes Programm aus dem Osten und Westen der Welt: Hip-Hop mit Karoline Klebes, kurdisch-arabische Lieder mit Juan Khalil. Der Chor Integral unter der Leitung der Kirchenmusikerin Svitlana Billa präsentiert ein internationales Spektrum von dem russisch-jüdischen Stück „Toda“ bis zum deutschen Schlager „Ein bisschen Frieden“. „Das ist ein fröhliches, harmonisches Zusammenleben“, freut sich Bürgermeisterin Gabriela Schäfer. „Die Menschen wohnen, arbeiten und feiern hier zusammen.“
Als eine Art Quartierslabor könnte man den Brunnenplatz in der Hustadt mit seinen vielgeschossigen Bauten und sozialen Tieflagen beschreiben. Viele Sprachen und Kulturen, zusammengewürfelt mit vielen Ideen und aktiven Menschen. Entstanden ist daraus ein Stadtteil, der in den vergangenen Jahren viele Herausforderungen bewältigen musste und in den Augen vieler zum Vorzeigestück gelungener Integration wurde. „Der negative Ruf von vor zehn Jahren hat sich geändert“, sagt Ulrich Pieper, Vorstandsmitglied der Migrantenorganisation Ifak.
„Wenn die Erwachsenen vom hohen Ausländeranteil hier sprechen, wissen die Kinder oft gar nicht, was gemeint ist“, sagt die Hustädterin Willemtien de Matteis, die vor 30 Jahren aus Holland nach Deutschland eingewandert ist. „Für die Kinder ist das normal.“
„Wir wollen heute drei Meter schaffen“, gibt Adrian Krol die Zielgerade am Stand des Awo-Jugendfreizeithauses HuTown vor. Um ihn herum liegen rund 5000 kleine Holzscheite, aus denen Stück für Stück ein Turm entstehen soll. „Das Bauen fördere verschiedene konstruktive Fähigkeiten.“
Am Brunnenplatz soll es bald auch ein Quartierslabor geben: das Hu-Labor. „Wir verbinden Forschung mit einem präventiven Nutzen“, freut sich Matthias Köllmann, Leiter der Initiative HUkultur unter der Trägerschaft des Fördervereins Hustadt. „Die Lehre aus den Hochschulen soll nach draußen in die Quartiere gebracht werden“, sagt der langjährige VBW-Geschäftsführer Dr. Dieter Kraemer. „Für die Menschen im Quartier soll erkennbar werden, was die Wissenschaft mit ihnen zu tun hat“, ergänzt die Architektin Hanna Hinrichs, die sich als ehrenamtliche Beraterin für das Projekt engagiert. „Vielleicht erreichen wir sogar, dass ein Studium Kindern aus bildungsarmen Schichten zugänglicher wird.“
Hu-Labor hat viele Kooperationspartner
Träger des neuen Hu-Labors ist der Verein Hukultur.
Zu den Kooperationspartnern gehören die Hochschule für Gesundheit, die Ruhr-Universität Bochum, das Europäische Bildungszentrum der Wohnungswirtschaft und Immobilienwirtschaft und die Global Young Faculty der Stiftung Mercator.