Weitmar-Mark. Gegen den geplanten Supermarkt mitten in Weitmar-Mark regt sich weiter Protest. Viele halten den Neubau an der schmalen Straße schlicht für zu groß.

„Notfalls dagegen klagen!“ Der geplante Edeka-Markt an der Karl-Friedrich-Straße stößt bei einigen Weitmarer Bürgern weiterhin auf hartnäckige Ablehnung. Das wurde bei einer Versammlung deutlich, zu der die Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel ins Pfarrheim Heilige Familie geladen hatte. Gegen den im Technischen Rathaus ausliegenden Bebauungsplan wollen sie Einspruch einlegen, kündigten die Bürger an. Grund: Sie sehen den geplanten Edeka als zu groß an.

Vor möglichen Klagen seien aber zunächst schriftliche Widersprüche nötig, betonten Moderator Rüdiger Bunk und Rechtsanwalt Jürgen Fahnenstich von der Bürgergemeinschaft. „Wer heute keinen Einspruch gegen das Bauverfahren einlegt, verwirkt sein späteres Klagerecht“, so Bunk.

Zum Hintergrund: Edeka plant, einen Markt auf dem Gelände von Blumen Bednarz zwischen der Karl-Friedrich- und der Bergwerksstraße anzusiedeln. Auf einer Fläche von etwa 3700 Quadratmetern sollen ein Edeka (etwa 1500 Quadratmeter) sowie fünf kleine Läden (insgesamt 500 Quadratmeter) entstehen. Hinzu kommen knapp 400 Quadratmeter Bewegungsfläche sowie etwa 1400 Quadratmeter für Lager, Sozial- und Nebenräume.

Masterplan Einzelhandel sieht weniger Platz vor

Der Streitpunkt: Die geplante Gewerbefläche reicht über die im Jahr 2012 festgelegte Flächenplanung des Masterplans Einzelhandels hinaus. Demnach stünden nur 1500 Quadratmeter insgesamt zur Verfügung. Um das Vorhaben trotzdem rechtssicher umsetzen zu können, wolle die Stadt die Fläche über einen städtebaulichen Vertrag als „Sondergebiet“ ausweisen.

Die Bürgergemeinschaft setzt ihren Einspruch hier an: Die durch den Masterplan Einzelhandel vorgegebenen Flächen würden erheblich überschritten. Ein weiteres wichtiges Argument gegen den Bau sei die Gefährdung der Bürger – vor allem der Senioren und Kinder – durch den Anlieferungs- und den steigenden Fahrzeugverkehr auf der schmalen Karl-Friedrich-Straße. „Das Verkehrsgutachten rechnet mit einer zusätzlichen Belastung von bis zu 800 Pkw und zehn Lkw pro Tag“, erklärte Bunk.

SPD-Ratsmitglied stimmt für Edeka

Mehrere Mitglieder der SPD-Rats- und Bezirksfraktion besuchten die Veranstaltung. Sie erklärten, dass sie grundsätzlich für den Bau des Edeka-Marktes seien. „Wir sehen die Ansiedlung positiv“, betonte Ratsmitglied Thilo Elsner. „Die Verkaufsfläche beträgt heute 1500 Quadratmeter. Die Verwaltung sah einen Flächenbedarf von über 2000 Quadratmetern.“

Ein weiteres Thema der Versammlung: Die Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel und die örtliche Flüchtlingshilfe suchen ehrenamtliche Helfer.

Bebauungsplan liegt noch bis 16. September aus

Die Unterlagen zum Bebauungsplan „Edeka Weitmar-Mark“ (Nr. 965) können beim Stadtplanungs- und Bauordnungsamt im Technischen Rathaus (Hans-Böckler-Str.) eingesehen werden. Geöffnet: mo., di. und fr. von 8 bis 13 Uhr, do. von 8 bis 18 Uhr.

Stellungnahmen müssen schriftlich bis Freitag, 16. September, eingehen: Stadt Bochum, Amt 61, 44777 Bochum. Per Mail: amt61@bochum.de oder zur Niederschrift während der Dienststunden in der Planauslage abgeben.