Linden. Freiwillige Feuerwehr Linden lockte 3000 Besucher an zwei Tagen an. Besonders beliebt waren die Vorführung der Fahrzeuge – und die kleinen Tretautos.
Retten, löschen und gut feiern: Diesen Dreiklang darf die Freiwillige Feuerwehr Linden seit dem Wochenende für sich in Anspruch nehmen. Das 30. Turmfest übertraf mit zahlreichen Besuchern an zwei Tagen alle Erwartungen.
„Durch das hervorragende Wetter ist unser zweitägiges Fest richtig gut gelaufen. Wir schätzen, dass insgesamt 3000 Leute da waren“, zog Heinz Jäger (60), der stellvertretende Löschzugleiter, Bilanz. „In der Vergangenheit waren unsere Turmfeste nicht gerade vom Wetter verwöhnt. So schlugen wir Zelte auf, damit die Feste überhaupt stattfinden konnten“, so Jäger. Zusammen mit dem neuen Löschzugführer Benjamin Kubisch (39) organisierte er die Veranstaltung. Der Löschzug mit 24 Aktiven sowie deren Familienmitgliedern unterstützte das Anliegen tatkräftig.
Der Hit des Familienfestes waren die roten Tretfahrzeuge, die die Kinder magisch in ihren Bann zogen. Kaum war ein Auto frei, war es wieder besetzt. Zum Beispiel von Emil (3), der zünftig angezogen mit Feuerwehrhelm und Feuerwehr-Shirt erschien und sich für Blaulicht und die Sirene begeisterte.
Die Spritzwand, die die Jugendfeuerwehr aus Stiepel betreute, begeisterte nicht nur den Nachwuchs, der daran seine Prüfung zum Hauptbrandmeister ablegte. Den Sprühnebel genossen auch Erwachsene als Erfrischung.
„Wir präsentieren hier auch uns selbst“, erklärte Löschzugführer Kubisch. So gab es eine Fahrzeugschau, deren Blickpunkt das Sonderfahrzeuge „Gerätewagen Schiene“ der Berufsfeuerwehr war. „Das kann auch Treppen und Schienen befahren“, so der 39-Jährige. Hinzu kamen die beiden Einsatzfahrzeuge der Einheit sowie „Gisela“, das Übungsfahrzeug der Jugendfeuerwehr. Die sieben Nachwuchsfeuerwehrleute zeigten zudem eine Rettungsübung.
Die Besucher waren sehr zufrieden. „Das ist ein gelungenes Fest“, freuten sich Marta und Christian Jansen, die mit Tochter Victoria (3) zum ersten Mal da waren. Joscha (8) begeisterte sich vor allem für das Armbrustschießen des Bürger-Schützenvereins 05 Bochum-Oberdahlhausen.
Die Nachbarn Beate und Klaus Stadie verfolgten einen anderen Plan. „Wir kommen seit vielen Jahren. Heute essen wir die Festspezialität Erbsensuppe. Gestern waren wir zur Currywurst hier“, schmunzelte Beate Stadie. „Beim Turmfest werden die einheimischen Geschäfte und Vereine mit unterstützt. Das finde ich gut“, ergänzte Ehemann Klaus. Zudem sei dies inzwischen ein Stadtteiltreffpunkt.
Am Freitag trafen sich Bürger, Vereine und Politiker zum Dämmerschoppen bei Musik des Fanfarenzugs der Ruhrlandbühne.
Turmfest: Idee entstand 1974
Die Idee für das Turmfest entstand im Jahr 1974 bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Linden.
Die dauerhafte Umsetzung direkt neben dem Standort der Feuerwehr gelang erst 1996.
Grund: Ein benachbartes
Bauernhaus wurde abgerissen. Stattdessen entstand der Turmplatz (benannt nach dem Turm des Feuerwehrgebäudes von 1908). Endlich war genügend Platz für ein Fest.