Steinkuhl. . Im Jugendfreizeithaus „Juma“ in Steinkuhl treten die Kinder gegen einen schier übermächtigen Gegner an: gegen Leiter Bernd Laschitzki. Wer gewinnt?

Oh je, das ist für den Bernd gehörig schief gelaufen. Mit Strumpfhose und einem Tennisball auf dem Kopf kniet er auf dem Spielfeld der „Juma“ an der Markstraße und versucht, mit dem Ball eine Wasserflasche umzuhauen. „Die Kinder sind einfach viel flinker als ich“, sagt und seufzt. Keine Frage: Diese Spielrunde geht an die Kleinen. Doch die nächste Aufgabe wartet bereits . . .

Das Jugendfreizeithaus Juma in Steinkuhl ist dieser Tage der Ort für Ferienspiele der besonderen Art: Gemeinsam mit den umliegenden Häusern „Ini“ und „IQ“ wird an jedem Donnerstag der Juma-Leiter Bernd Laschitzki in allen möglichen Disziplinen herausgefordert. Das Motto „Schlag den Bernd“ lehnt sich natürlich an die bekannte Spielshow mit Stefan Raab an. „Die Sendung kennen die Kinder alle“, erzählt Juma-Mitarbeiterin Vivian Schwake. „So kamen wir auf die Idee.“

Ursprünglich war der Plan, die drei Einrichtungen in großen Sommerfestspielen gegeneinander antreten zu lassen. Doch weil in der „Ini“ von Pro Steinkuhl und der „IQ“ mehrheitlich die kleinen Kinder von 6 bis 12 Jahren zu Hause sind, während in der „Juma“ viele Jugendliche unterwegs sind, wurde diese Idee schnell fallengelassen. „Das wäre ja unfair gewesen“, findet auch Bernd Laschitzki, der dafür jetzt abwechselnd als Zielscheibe und Prügelknabe auf dem Spielfeld herhalten muss.

Vorteile beim Fußball und Badminton

Da schaut der Bernd ziemlich bedröppelt aus der Wäsche: Diese Spielrunde geht eindeutig an die Kinder, die einen riesigen Ehrgeiz an den Tag legen.
Da schaut der Bernd ziemlich bedröppelt aus der Wäsche: Diese Spielrunde geht eindeutig an die Kinder, die einen riesigen Ehrgeiz an den Tag legen. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Serv

Dabei: Leicht in die Knie zu zwingen ist er nicht. Der 54-jährige Sozialpädagoge ist sportlich und drahtig. Stefan Raab nannte man die „Killerplauze“, diesen Kampfnamen würde man dem Bernd kaum geben. „Ich habe lange Fußball beim FC Neuruhrort in Wattenscheid im Mittelfeld gespielt“, erzählt er. Auch im Badminton ist er ein Ass, nur schwimmen mag er nicht so gern.

Alle gegen Ritter Bernd

Der Erfolg der witzigen Spiele ist groß: Mehr als 30 Kinder machen bei jedem „Schlag den Bernd“ mit. „Wir müssen schon Mannschaften bilden“, sagt Vivian Schwake, die die Spiele gemeinsam mit ihren Kolleginnen Frauke Kempkens und Francesca Lobina ausheckt. Auch andere Erwachsene und Betreuer machen dann mit.

Und wer gewinnt? „Das ist unterschiedlich“, sagt Laschitzki, der eine echte Bewunderung für seine Gegner entwickelt hat. „Die Kinder sind ungeheuer ehrgeizig“, sagt er.

Bestes Beispiel: Beim Bau von Ritterrüstungen aus Zeitungspapier hat jedes Team vier Minuten Zeit, seinen Ritter einzukleiden – mit Schwert, Helm und sogar mit Schulterpolster. „Das war irre, was sich die Kinder auf die Schnelle überlegt haben“, freut sich Schwake. Am Ende traten sie gegen Ritter Bernd im Schwertduell an. Das faire Ergebnis: unentschieden.

Finale von „Schlag den Bernd“ steigt am 18. August

Das große Finale von „Schlag den Bernd“ steigt im Rahmen der Ferienpass-Aktion am Donnerstag, 18. August, ab 13 Uhr im Juma (Markstraße 75). Neue Mitspieler (bis 14 Jahre) sind willkommen. Welche Spiele genau gespielt werden, ist vorher natürlich geheim. „Das weiß ich nicht“, sagt Bernd Laschitzki. Am Ende steigt die große Siegerparty.