Stiepel. . Beim Brandschutztag präsentiert der Löschzug Stiepel seine Arbeit und locktvor allem viele kleine Besucher. Wichtig, denn es fehlt an Nachwuchs.

Seit 15 Jahren steht der Tag der offenen Tür des Löschzugs Stiepel unter dem Oberthema Brandschutz. Im Rahmen eines großen Festes informieren Löscheinheitsführer Andreas Klein und sein Team über aktuelle Sicherheitsmaßnahmen, Hilfeleistungen im Gefahrenfall und den alltäglichen Arbeitsablauf bei der Feuerwehr. Für Klein, der selbst schon mehr als 20 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, ist neben der Aufklärung vor allem auch die Mitgliederwerbung ein Hauptanliegen.

Über die Jahre hinweg erlebte er einen Rückgang der im Löschzug Aktiven von 40 auf knapp 30 Personen, wobei die Zahl in den vergangenen Jahren immerhin konstant blieb. Ein Grund dafür sei, so Klein, die Aussetzung der Wehrpflicht: „Der Ersatzdienste brachte uns pro Jahr immer zwei bis drei neue Leute. Heute sind wir vollkommen auf Freiwilligkeit angewiesen.“

Dabei ist gerade auch der Löschzug Stiepel bei vielen Einsätzen, neben der

Früh übt sich, wer später mal einen Feuerwehrwagen fahren will: Maileen hat sich hinters Steuer gesetzt. Frisch geschminkt und mit Helm, versteht sich.
Früh übt sich, wer später mal einen Feuerwehrwagen fahren will: Maileen hat sich hinters Steuer gesetzt. Frisch geschminkt und mit Helm, versteht sich. © FUNKE Foto Services

Berufsfeuerwehr, im ersten Aufmarschgebot. Beim Pfingststurm „Ela“ im Jahr 2014 beispielsweise waren Klein und sein Team fünf Tage durchgängig mit Aufräum- und Sicherungsarbeiten beschäftigt.

Beliebter Treffpunkt

Auf Veranstaltungen wie diesem Brandschutztag möchte Klein ein öffentliches Bewusstsein für die Leistungen und Verdienste der Freiwilligen Feuerwehr schaffen. Vor allem auch, um gezielt an der Nachwuchsförderung zu arbeiten.

So gehörten zu den zunächst wenigen Gästen, die sich trotz des Regens auf dem Gelände des Stiepeler Löschzuges eingefunden hatten, vor allem Familien. „Blaulicht und Feuerwehrautos sind momentan genau sein Ding“, erzählte Verena Elsner-Loose über ihren kleinen Sohn, als dieser gerade mit seinem Vater die Hüpfburg enterte, „Ich bezweifle, dass er das Wort ,Feuerwehr’ überhaupt schon aussprechen kann, aber hier die großen, echten Autos zu sehen, ist total faszinierend für ihn.“

Auch Dieter Blaurock war vor allem wegen seines Enkels dort: „Arne liebt die Serie ,Feuerwehrmann Sam’ und hier kann er echte Feuerwehrmänner erleben.“ Zum bereits dritten Mal waren er und sein Enkel beim Brandschutztag in Stiepel, denn dieser ist nicht nur Infoveranstaltung, sondern auch Treffpunkt für Freunde und Bekannte aus der Nachbarschaft. Hier trifft man sich zum Reden und zum gemeinschaftlichen Schlemmen.

„Die Erbsensuppe hier ist einfach legendär“, lobte Blaurock das von Mitgliedern des Löschzugs selbst zubereitete Gericht. Und das war offenbar keine Übertreibung, denn trotz Regen füllte sich das Gelände zur Mittagszeit langsam aber stetig mit hungrigen Besuchern.

Zu den Schlemmern gehörte auch Nico Habelok, der selbst seit vier Jahren in der Jugend des Löschzugs Stiepel aktiv ist. Der 15-Jährige liebt die Arbeit bei der Feuerwehr und kann sich durchaus vorstellen, auch später weiterhin bei den Freiwilligen aktiv zu sein: „Es macht einfach jede Menge Spaß.“

Löschzug mit 30 aktiven Freiwilligen

Der Löschzug Stiepel wurde im Jahr 1902 gegründet und umfasst aktuell circa 30 aktive Freiwillige.

Die Jugendfeuerwehr ist mit knapp 20 Leuten ähnlich besetzungsstark. Sie feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.Eine der Aufgaben der Jugendfeuerwehr ist beispielsweise das Einsammeln von am Straßenrand abgelegten Weihnachtsbäumen im Januar eines jeden Jahres.