Weitmar. . 90 Jahre Eingemeindung: Geschichtskreis Weitmar gestaltet Ausstellung über die Entwicklung des Stadtteils. Eröffnungsfeier am kommenden Freitag im Amtshaus.

Am 1. April 1926 gingen 34 Jahre Eigenständigkeit zu Ende. Seitdem gehört Weitmar zu Bochum. Auf den Tag genau 90 Jahre später nimmt der Geschichtskreis im Bürgerverein Weitmar das Jubiläum zum Anlass, eine Ausstellung über die Historie des Stadtteils zu eröffnen. Anhand von zahlreichen Häusern, Karten und mehr zeigt die Gruppe, wie sich Weitmar in den vergangenen hundert Jahren und darüber hinaus verändert hat.

Fast zwei Jahre Vorbereitungszeit gehen damit nun ihrem Finale entgegen. „Es fing schleppend an“, blickt Bernd-Ulrich Lammers aus der Runde zurück. „Erst nach und nach bekamen wir mehr und mehr Bildmaterial zusammen, als sich unser Projekt herumgesprochen hat.“ Was so gemächlich startete, kann sich inzwischen jedoch sehen lassen. Die Ausstellung ist zu einem Streifzug durch das alte und neue Weitmar geworden. Wo war wann was? So oder so ähnlich könnte das Motto lauten.

Mauern, die Geschichte erzählen

Denn sobald der Geschichtskreis historisches Bildmaterial bekam, machte er sich ans Werk und recherchierte den dazugehörigen Hintergrund. Besucher werden erfahren, wie sich Buchbinder Joseph Thöne in Weitmar niederließ, 1901 das Haus an der Hattinger Straße 367 von Wilhelm Wesener – ebenfalls Buchbinder – kaufte und das Geschäft unter seinem Namen fortführte. Er starb erst im Alter von 104 Jahren. Das Haus wurde im Krieg zerstört. 1958 entstand dort ein Neubau.

Interessant auch, wie sich das Einkaufszentrum von Weitmar entwickelt hat. Vier Wohnungen und zwei Ladenlokale machten 1968 den Anfang. Jetzt sind es 14 Läden, zahlreiche Wohneinheiten und ein Gesundheitszentrum, die sich auf dem früheren Gelände der Zeche Flora befinden. Zwischen Bergbau und Shopping gab es dort das Flora-Kino und den Star-Club.

Weitere Häuser im Blickpunkt: die „Alte Post“, der „Hopfengarten“ in Bärendorf, die älteste Apotheke Weitmars, heute Dr. Keinhorst, und noch mehr Mauern, die Geschichte zu erzählen haben.

Die Organisatoren haben die alten Fotos ergänzt. Hinzugekommen sind Inserate, Auszüge aus Branchenbüchern, Kaufverträge und weitere Quellen. Im Sitzungssaal des Amtshauses Weitmar stehen Stellwände der Sparkasse, die die Tafeln mit dem gesammelten Material tragen. Auch in einigen Filialen der Sparkasse sind Auszüge der Ausstellung zu sehen.

Die Eröffnung findet statt am kommenden Freitag um 16 Uhr im Amtshaus. Bezirksbürgermeister Marc Gräf und Gerd Krause (Bürgerverein) halten Grußworte.

Vorträge begleiten die Ausstellung

Zum Rahmenprogramm: Andreas Halwer spricht am 6. April über die Entwicklung der Straßenbahn, Klaus Schühly blickt am 13. April zurück auf seine Kindheit und Johannes Habich am 20. April auf den Anfang der Westtangente (im Amtshaus).

Der Bergbau ist Thema von Klaus Tischmann am 27. April im Matthäus-Haus.