Südwest. . Alter Kirmesplatz und Surenfeldstraße. Bezirk Südwest trifft sich zu einer Sondersitzung.

Auf der Suche nach neuen Standorten für die Großunterbringung von Flüchtlingen (mit rund 450 Menschen) ist die Verwaltung in drei Bezirken fündig geworden, so auch im Südwesten. Dessen Bezirksvertretung beriet in ihrer Sitzung am Mittwoch indes nicht; es soll eine Sondersitzung zu diesem Thema geben.

Ingbert Ridder, Leiter des Liegenschaftsamtes, betonte, dass auch Alternativstandorte ausgewählt werden könnten, sofern sie sich eigneten. Die Wohnanlage am Kuhlenkamp soll mit 224 Menschen Ende Mai bezogen werden.Ende Oktober könnten 120 Personen zum Kolkmanns Kamp, die Lewacker Straße 181 soll ab September neue Adresse für 120 Flüchtlinge werden.

Als neuen Standort hat sich die Stadt für den ehemaligen Kirmesplatz in Linden entschieden. Dort häuft sich derzeit noch Bauschutt einer insolventen Firma. Der Platz müsste zunächst bergbaulich saniert werden, deshalb ist aktuell keine Nutzung – etwa für Gewerbe – möglich. Ein Teil der gut 6000 Quadratmeter großen Fläche war zwischendurch für einen Neubau der Freiwilligen Feuerwehr vorgesehen.

Ingbert Ridder: „Etwa 200 Flüchtlinge könnten dort in einer mobilen Wohnanlage untergebracht werden, dann auch längerfristig für drei Jahre. Doch als Großstandort reicht es nicht aus, so dass wir als Ergänzung eine zweite Fläche benötigen.“

Für geeignet hält die Verwaltung ein Areal an der Surenfeldstraße 80 in Linden für ebenfalls 200 Leute. Es liegt an der Stadtgrenze zu Hattingen und ist ökologisches Ausgleichgebiet. Probleme gäbe es indes bei der Kanalerschließung, es müssten Pumpen eingesetzt werden. Ridder: „Nicht optimal.“

Gegen die Alternativfläche Erlenstraße 25 (Grünanlage) in Weitmar spricht aber auch einiges. Zwar gebe es dort eine gute Erschließung, doch müssten die Wegebeziehungen in der Grünanlage aufgegeben werden.

Aufwändig wäre die Erschließung und mögliche Herrichtung des Geländes Ettersheide Höhe Nr. 7 für Flüchtlinge – ebenfalls in Linden. Zwar wäre auf der 14 000 Quadratmeter großen Grünfläche Platz für bis zu 300 Menschen, doch liegt sie in Friedhofsnähe. Ebenso schwer zu realisieren und zu teuer: ein 5000-Quadratmeter-Areal an der Straße Am Kirschbaum Nr. 15 in Linden. Kanalanschluss wäre technisch zu schaffen, sei aber sehr teuer.

Darüber hinaus führt die Stadt Gespräche mit privaten Grundstücksbesitzern, darunter auch Landwirte, über mögliche zusätzliche Standorte für Wohncontainer.

Das Land zieht sich aus der Einrichtung in der ehemaligen Lewackerschule zurück, so dass die Stadt den Standort als eigene Unterkunft nutzen kann. Sandra Schotte (Sozialdezernat): „Wir hoffen, dass die Schule zum 31. März an die Stadt übergeht.“

Wegen des weiterhin großen Zulaufs an Flüchtlingen sei gegenwärtig nicht damit zu rechnen, dass weitere Turnhallen freigezogen werden könnten, um sie wieder den Sportvereinen und Schulen zukommen zu lassen.

Der Standort Am Sattelgut ist bis Jahresende angemietet, doch die Stadt will die Nutzung dort verlängern. Im Südwesten, so wusste Sandra Schotte zu berichten, leben derzeit 101 Flüchtlinge unter 21 Jahren; sie stammen zumeist aus Syrien, Serbien und dem Irak.