Querenburg. . Bei Spaziergängen durch den Stadtteil, die das Seniorenbüro Süd organisiert, erkunden die Teilnehmer entspannt ihr Viertel.
Die Senioren machen mobil: Nach den erfolgreichen Stadtteil-Spaziergängen etwa in Altenbochum und Hamme freuen sich jetzt auch die Älteren in Querenburg darüber, alle zwei Wochen bei einem schönen Rundgang ihr Viertel zu erkunden.
Möglich macht’s das Seniorenbüro Süd – und die ehrenamtliche Helferin Hildegard Koch, die die Fußmärsche organisiert und die Routen zuvor plant. Denn dass derselbe Weg ein zweites Mal abgeschritten wird, kommt nicht in die Tüte: „Solange ich noch weitere Ideen habe, gehen wir jedes Mal eine neue Runde“, verspricht sie.
Start und Ziel sind dabei immer gleich: Vom Seniorenbüro Süd im Uni-Center geht’s los, anschließend kehrt die Gruppe bei einem nahe gelegenen Bäcker ein. Die Stärkung haben sich die Teilnehmer verdient: Rund eine Stunde (manchmal auch etwas länger) dauert der Spaziergang an frischer Luft. „Was gibt’s Schöneres, als einfach tief durchzuatmen und los zu laufen?“, sagt eine Teilnehmerin und strahlt.
Ideale Bedingungen für ein wenig Bewegung
Die Laune ist bestens, als sich die Gruppe in gemäßigtem Tempo auf den Weg macht. Es regnet nicht, die Luft ist klar – ideale Bedingungen für ein wenig Bewegung. Vom Uni-Center aus geht’s über die Brücke am Hustadtring hinüber ins Laerholz. Der Boden ist etwas matschig, festes Schuhwerk scheint also angebracht.
Unterwegs sagt Hildegard Koch, dass sie froh darüber sei, so viele Menschen beim Spaziergang begrüßen zu können: „Heute sind es zwölf, das ist super! Als wir mit den Stadtteil-Rundgängen im letzten Herbst begannen, waren wir nur zu dritt“, weiß sie. Neben den Stamm-Läufern, die immer mitmarschieren, kommen mittlerweile jedes Mal neue Aktive hinzu, die die Idee klasse finden. So Gerhard Kalle: Der rüstige Senior weiß viel über die Schreckensherrschaft der Nazis und den Zweiten Weltkrieg und erzählt davon während der Wanderung. Die Angebote des Seniorenbüros nutzt er rege: „Eigentlich könnten sie mir ein Bett da ‘rein stellen“, sagt er.
Poesie am Gartenzaun
Vom Laerholz aus geht es zurück in die Hustadt. Hildegard Koch ist ganz begeistert, wenn sie die vortrefflich renovierten Wohnblöcke hier sieht. „Früher war die vorherrschende Farbe in der Hustadt ein einziges Grau“, sagt sie. „Doch mittlerweile ist hier richtig ‘was passiert. Großartig!“ Die Gruppe läuft weiter, an der Hufelandschule vorbei – und entdeckt am Wegesrand ein interessantes Detail.
An einem Hauseingang hat jemand ein Gedicht angebracht. „Das ist die ,Poesie am Gartenzaun’“, weiß Hildegard Koch. „Im Wechsel der Jahreszeiten werden die Gedichte von den Hauseigentümern ausgetauscht.“ Die Wanderer schauen sich das Gedicht interessiert an. Es ist Heinrich Heines „Altes Kaminstück“: „Draußen ziehen weiße Flocken durch die Nacht, der Sturm ist laut / Hier im Stübchen ist es trocken, warm und einsam, stillvertraut“, liest Gudrun Dirkes, eine der Teilnehmerinnen, und die Gruppe hält inne, ehe es weiter geht Richtung Uni-Center.
Wer Zeit und Lust hat, eine Runde mitzulaufen: Lohnt sich. Hält fit. Und kostet nix!
Nächste Wanderung am Donnerstag, 25. Februar
Die Wanderungen finden an jedem zweiten Donnerstag um 15 Uhr statt. Treff: Seniorenbüro Süd im Uni-Center. Wieder am Donnnerstag (25.2.). Nähere Informationen: Tel. 0234 / 77 31 65 51