Weitmar. . Seit 22 Jahren organisiert die Gemeinde St. Franziskus einen kleinen, aber liebevollen Weihnachtsmarkt. Stände draußen wurden zerstört und angezündet .

Der Weihnachtsmarkt der katholischen Kirche St. Franziskus hat inzwischen Tradition. Seit nunmehr 22 Jahren – mit einer kurzen Unterbrechung – organisieren Gemeindemitglieder das bunte Programm über zwei Tage in Weitmar, investieren dabei viel Zeit und Mühen in die Vorbereitungen und in die Durchführung des kleinen, aber liebevollen Adventmarktes im Gemeindehaus. Umso schlimmer erscheint das, was in der Nacht von Samstag auf Sonntag passierte.

Nicht nur im Gemeindehaus, auch draußen vor der Tür hatten die Organisatoren Stände vorbereitet. Und diese lagen am Sonntag größtenteils in Schutt und Asche. Wie Gemeindemitglieder im WAZ-Gespräch sagten, hätten Vandalen in der Nacht zuvor gegen drei Uhr ein Zelt zerstört. Zudem seien Tische angezündet worden sowie der dortige Bücherschrank.

Schutt und Asche ließen die Vandalen zurück.
Schutt und Asche ließen die Vandalen zurück. © Winkler

Nachbarn hätten daraufhin die Feuerwehr gerufen, ansonsten aber nichts gehört. Laut Auskunft der Feuerwehr habe „ein Papierkorb gebrannt sowie Unrat auf der Wiese“. Die Polizei ist außerdem wegen des Verdachts auf Brandstiftung informiert.

Dabei fing alles so schön an: Die Kinder der Kita St. Franziskus eröffneten den Weihnachtsmarkt am Samstagnachmittag. Gut 400 Besucher kamen allein bis zum Abend ins Gemeindehaus, konnten sich an verschiedenen Ständen mit unterschiedlichen (Weihnachts-)Artikeln und Deko eindecken. So bot Bernhard Gellhaus – ein Mitstreiter der ersten Stunde – seine hausgemachten Liköre an. Die Tannenspitzen mit Gin waren schon am Sonntagmittag ausverkauft, auch die Schlehen mit Rum oder Korn neigten sich dem Ende zu. Daneben rundete Christiane Nössler das Angebot mit Marmelade, Essig und Öl ab – natürlich ebenso aus eigener Herstellung.

Erlöse fließen hauptsächlich der kirchlichen Arbeit zu

„Gerade in der Vorweihnachtszeit wird viel für die Welt getan. Wir wollten etwas für unsere Gemeinde tun, riefen deshalb den Weihnachtsmarkt ins Leben“, erzählte Gellhaus. Die Erlöse bleiben daher hauptsächlich in der kirchlichen Arbeit vor Ort.

Lediglich am Tisch von Petra Nitsch wurde auch für ein Missio-Projekt in Nigeria gesammelt. Ein Dorf, das von Boko Haram niedergebrannt wurde, soll wieder aufgebaut werden. Holzartikel oder andere schmucke Sachen rund ums Thema „Oh Tannenbaum“ standen dafür bei ihr zum Verkauf.

Im Keller der Einrichtung stemmten wiederum die Kolping-Frauen Marianne Schanko, Gerda Weigelt und Materna Masur einen Flohmarkt – von Oberbekleidung bis Kerzenständer, Bilderrahmen und mehr. Weitere Damen sorgten in der Küche für Reibeplätzchen aus 80 Kilogramm Kartoffeln.