Weitmar. . Zum 14. Mal findet derzeit das Philipps Art-Forum statt. Das Unternehmen will dabei Handwerk und Kultur verknüpfen. Zeichner Waldemar Mandzel stellt aus.

Es ist ein Versuch, Kunst und Handwerk miteinander zu verbinden. Vor 15 Jahren eröffnete die Firma Philipps ihr damals neues Bäder-Atelier an der Rombacher Hütte, von Anfang an wollten Angelika und Johann Philipps dort auch dafür sorgen, „Kunst und Künstler für die Ausstellungsdauer aus dem Elfenbeinturm der Museen herauszuholen und in das alltägliche Leben zu integrieren“.

Zum zweiten Mal stellt sich nun Waldemar Mandzel dieser Aufgabe und präsentiert seine Werke zwischen Waschtischen, Fliesen und Armaturen. Ein interessantes Experiment, wie auch der Karikaturist aus Eppendorf betont. „Die Ausstellung im Bäder-Atelier ist ein künstlerisches Erlebnis. Denn hier schauen sich die Menschen eigentlich nach etwas anderem um, doch ich habe schon bei der ersten Ausstellung feststellen können, dass unter den Besuchern eine hohe Bereitschaft besteht, sich auf die künstlerischen Elemente dazwischen einzulassen.“

Beim Philipps Art-Forum zeigt der 67-Jährige „Buchtiere“ – also lesende Tiere von A wie Alligator Al Ali bis Z wie Zebra Ziska – sowie Karikaturen der klassischen Literatur etwa eines William Shakespeare, dem ja oft Fließbandproduktion nachgesagt wird, womit zumindest ein Motiv weiter benannt sei, das Mandzel treffend aufgreift.

Rundgang ist zu den Geschäftszeiten möglich

Die Ausstellung ist noch bis zum 21. November im Philipps Bäder-Atelier, Rombacher Hütte 2, zu den Geschäftszeiten (Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 14 Uhr, sonntags 11 bis 16 Uhr) zu sehen.

Zur Vernissage waren auch zahlreiche Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gekommen.

Nicht nur damit fügt sich die Ausstellung harmonisch in die Thematik „Jahr des Buches in Bochum“ ein: Die Ruhr-Universität führte 2015 im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens die Aktion „Bochums Bücher“ durch. Ein Gesamtkunstwerk, bestehend aus 50 Büchern, die von Bochumer Bürgern gestaltet wurden und an 50 Standorten in der Stadt und auf dem Campus aufgestellt sind. Auch die Firma Philipps sponserte ein Buch, das – was den Sponsoren im Vorfeld nicht bekannt war – Waldemar Mandzel umgesetzt hatte und seinen Platz am Kuhhirtendenkmal in der Bochumer Innenstadt fand. Anlass genug, den früheren WAZ-Zeichner nochmals ins Bäder-Atelier zu holen.

Das Philipps Art-Forum findet jährlich statt. In der Vergangenheit stellten bereits aus: Michael Grosler, Gisa Collenburg, Inken Boje oder Jan Kollwitz. Mandzel studierte visuelle Kommunikation an der Folkwang-Universität der Künste in Essen, ist seit 1974 als freischaffender Maler, Grafik-Designer und Karikaturist tätig. Er veröffentlichte Cartoons und Karikaturen in Illustrierten, Magazinen, Zeitungen und Zeitschriften. Dazu kamen immer wieder Ausstellungen in Museen, in Deutschland und im Ausland. Mit der Idee, Kunst und Handwerk im Bäder-Atelier zu verknüpfen, kann er viel anfangen. „Der Gedanke, die Pointe und damit das Bild im Bild entsteht im Kopf. Am Ende arbeite aber auch ich mit den Händen.“