Jugendtreff Pro Steinkuhl bietet Kurs an, um Kindern den richtigen Umgang mit dem Internet beizubringen. Tipp: „Keine persönlichen Daten auf Facebook“.
Steinkuhl. Die zwölfjährige Zeynep pflegt einen sensiblen Umgang mit dem Internet. Daran vorbei kommt sie nicht, allein schon wegen Schule und Hausaufgaben. Und sich übers Netz mit Freunden kurzzuschließen gehört auch dazu. Bei Facebook ist sie aber zum Beispiel vorsichtig: „Das ist nicht so gut. Andere können da meine Fotos nehmen und damit Unfug treiben“, sagt sie.
Beim Jugendtreff „Ini“ der Initiative Pro Steinkuhl will Zeynep den Internetführerschein erwerben. „Die Kinder bekommen den Führerschein als eine Art kleine Trophäe“, sagt Sozialpädagogin Francesca Lobina vom „Ini“. Im Kern gehe es aber darum, den Kleinen einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet näher zu bringen. „Viele sind schon sehr fit. Aber es ist trotzdem gut, dass man das alles mit ihnen bespricht“, sagt sie. „Allein schon durch Smartphones ist das Internet im Alltag viel präsenter, auch schon bei Sieben- und Achtjährigen.“ Kaum ein Kind, das nicht einen Internetanschluss in Reichweite hat, ob über das Smartphone in der Tasche oder den Computer zu Hause. Auch im Jugendtreff Ini ist der Platz am Computer beliebt, erzählt Lobina. Deshalb kamen sie auch auf die Idee zu dem Internetführerschein. Zusätzlich nutzt das „Ini“ kindgerechte Browser, die nur Zugriff auf jugendfreie Seiten gewähren.
Kindgerechte Navigation durchs Internet
Für die kindgerechte Navigation durch die Weiten des Internets empfiehlt Francesca Lobina vom Ini in Steinkuhl die Kindersuchmaschinen „blinde-kuh.de“ oder „fragfinn.de“.
Auch sogenannte Kinder-Server, also Software, die ausschließlich Zugriff auf kindgerechte Seiten gewährt, sind kostenlos im Internet herunter zu laden.
Um den Internetführerschein zu ergattern, müssen die Kinder eine Reihe von Fragen auf der Website „Internauten“ beantworten – jedes Mal geht es darum, bei einer möglichen Cyber-Begegnung richtig zu reagieren. Die wichtigsten Regeln, die Francesca Lobina den Kindern beibringt: Passwörter sind geheim und müssen regelmäßig geändert werden. Niemals die Adresse oder andere vertrauliche Daten an Cyberfreunde geben. „Und wenn euch etwas komisch vorkommt, sprecht mit einem Erwachsenen“, impft Lobina den Kleinen ein. Zuletzt, eine Regel, die selbst kaum ein Erwachsener befolgt: „Und keine persönlichen Daten bei Facebook.“