Linden. . Auf dem Gelände des Kaufhauses Wortmann will die Supermarkt-Kette eine Filiale eröffnen. Ob das alte Gebäude dafür weichen muss, ist noch unklar.
Neues aus dem Hause Edeka: Fast zeitgleich mit den umstrittenen Plänen zur Ansiedlung eines Marktes in Weitmar-Mark plant der Supermarkt-Riese die Eröffnung einer weiteren Filiale im Bochumer Südwesten. Das ehemalige Kaufhaus Wortmann in Linden soll zum Edeka-Markt werden. „Es ist amtlich, Edeka geht da hin“, sagt Stefan Rodemann, Vorsitzender der Lindener Werbegemeinschaft, auf WAZ-Anfrage.
Die Gerüchteküche brodelte schon lange. Von Verhandlungen zwischen Politik, Verwaltung und Edeka als Investor war öfters die Rede. Jetzt scheinen die Pläne konkret zu werden. Laut Stefan Rodemann soll Edeka das Gebäude des ehemaligen Traditionskaufhauses Wortmann an der Hattinger Straße 774 sowie das Nachbargebäude (ehemals Volksbank) erworben haben. „Dort wird etwas Großes entstehen“, ist sich Rodemann sicher. „Doch muss dies von Seiten der Politik erst genehmigt werden, und das könnte sich noch eine Weile hinziehen.“
Unklar ist, was genau Edeka mit den Grundstücken vor hat. Möglich wäre, dass innerhalb des bestehenden Kaufhauses eine Filiale einziehen könnte und zumindest die schöne Fassade erhalten bliebe. Möglich ist aber auch, dass Edeka einen kompletten Neubau plant wie in Weitmar-Mark – mit Parkplätzen und einer Shopping-Meile.
Genau hier sieht der Chef der Werbegemeinschaft ein Problem: „Wir müssen unsere bestehenden Geschäfte schützen“, das ist Rodemann wichtig. „Es macht keinen Sinn, dass bei Edeka ein neuer Blumen- oder Lotto-Laden aufmacht, während unsere Einzelhändler darunter zu leiden haben.“
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Grenzen des Masterplans einhalten
Bezirksbürgermeister Marc Gräf mag die Edeka-Pläne noch nicht bestätigen. „Ich weiß, dass Gespräche mit der Verwaltung laufen“, sagt er, „aber von konkreten Ergebnissen weiß ich nichts.“ Gräf steht den Planungen grundsätzlich positiv gegenüber. „Natürlich begrüße ich das“, meint er. „Ein hochwertiger Lebensmittelhändler wird weitere Kundenströme nach Linden ziehen, da profitieren alle davon.“
Ähnlich wie in Weitmar-Mark müsse laut Gräf auch in Linden darauf geachtet werden, die „engen Grenzen“, die der Masterplan Einzelhandel für gewerbliche Neuansiedlungen vorsieht, einzuhalten. „Wir können froh sein, wenn ein Investor bereit ist, Geld bei uns zu investieren“, sagt er. „Aber das geht nur unter bestimmten Vorgaben.“
Über 70 Jahre an der Hattinger Straße beheimatet
Laut Masterplan Einzelhandel dürfe der Neubau eine Fläche von 1500 Quadratmeter nicht übersteigen. In Weitmar-Mark wird von dem Investor sowie der Stadtverwaltung eine weitaus größere Lösung favorisiert (wir berichteten).
Das Kaufhaus Wortmann war über 70 Jahre an der Hattinger Straße beheimatet, ehe es vor knapp einem Jahr schließen musste. Zwei Stolpersteine erinnern an die jüdische Kaufmannsfamilie Marcus, die hier einst ein Konfektionsgeschäft betrieb, ehe sie 1942 von den Nazis deportiert wurde.