Weitmar-Mark. Kontroverse Diskussion bei einer Bürgeranhörung im Haus Spitz. Vor allem die Größe des Neubaus im Zentrum von Weitmar-Mark steht weiter in der Kritik.

Der Plan, an der Karl-Friedrich-Straße mitten in Weitmar-Mark einen großen Edeka-Markt zu bauen, erhitzt weiter die Gemüter. Bei einer ersten Bürgeranhörung im gut besuchten Haus Spitz bezeichnen Vertreter aus Politik und Verwaltung den Neubau als vernünftig – während einige Bürger befürchten, ihr Zentrum könne vor allem durch den drohenden zusätzlichen Verkehr ein gefährliches Pflaster werden.

Bekanntlich plant Edeka als Investor auf dem ehemaligen Gelände von Blumen Bednarz die Ansiedlung einer Filiale mit Tiefgarage und einer „Shop-Zone“ mit mehreren Geschäften. Wie groß all dies werden darf, ist strittig: Laut Masterplan Einzelhandel darf der Markt nicht größer als 1500 Quadratmeter werden.

Die Stadtverwaltung hingegen favorisiert eine Fläche, die 1000 Quadratmeter größer ist. Die Bezirksvertretung Südwest sprach sich im Frühjahr für die kleinere Lösung aus.

Gut 120 Besucher kamen zur Bürgeranhörung ins Haus Spitz – unter ihnen Birgit Vanzke, Abteilungsleiterin für Städtebau und Mobilität im Planungsamt, sowie Edeka-Gebietsleiterin Elke Kaup und Planerin Janine Schäfer (VDH Projektmanagement).

Gut besucht war die erste Bürgeranhörung zur umstrittenen Ansiedlung des Edeka-Marktes im Haus Spitz.
Gut besucht war die erste Bürgeranhörung zur umstrittenen Ansiedlung des Edeka-Marktes im Haus Spitz. © Frank Oppitz

Janine Schäfer trug den aktuellen Stand der Planungen vor. Demnach solle der Edeka-Markt eine Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern besitzen. Dazu kämen 500 Quadratmeter für weitere Läden wie Bäcker oder Lotto-Toto, eine Lkw-Rampe sowie ein Parkplatz über dem Einkaufszentrum für 112 Fahrzeuge.

Genügend Geschäfte vorhanden?

Die Diskussion wurde hitzig. Ob ein Bau dieser Größenordnung laut Masterplan Einzelhandel rechtlich überhaupt zulässig sei, wollte Anwohner Rüdiger Bunk wissen. Durchaus, so antwortete Vanzke, da der Masterplan lediglich Empfehlungscharakter besitze, solange der Edeka im vorgesehenen Geschäftszentrum liege.

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Die Flächenüberschreitung blieb Thema. Während Projektentwickler Hans-Otto von der Heyden von etwa 20 Prozent zusätzlicher Fläche sprach, errechnete eine Besucherin satte 40 Prozent.

Kreisverkehr soll Verkehr entlasten

Ob für einen neuen Edeka-Markt überhaupt genügend Bedarf vorhanden sei, stand ebenfalls zur Diskussion. Schließlich gibt es in Weitmar-Mark bereits drei Supermärkte, mehrere Bäcker und eine Drogerie. Eine ältere Dame: „Das genügt, weil ich mein Geld nur einmal ausgeben kann.“ Stadtforscher Szymon Smolana sah das anders: „Die rund 9000 Menschen im Einzugsgebiet geben nur etwa 70 Prozent ihres Einkommens vor Ort aus. Da ist Potenzial.“

Das hohe Verkehrsaufkommen beschäftigte die Runde weiter. Alle Wortmeldungen aus dem Publikum sahen eine große Unfallgefahr, vor allem durch den steigenden Lade- und Fahrzeugverkehr in der engen Straße.

Verkehrsforscher Harald Blanke meinte, das sei verhinderbar – vor allem durch langsameres Fahren. Der geplante Kreisverkehr an der Kreuzung Markstraße/Heinrich-König-Straße sei hilfreich.