Lindener Meile zog wieder ihr Publikum an. Statt des Mittelaltermarktes gibt es nun einen nostalgischen Jahrmarkt. Biathlon-Stand mit Laser-Gewehren.


Linden. Die Lindener Meile ist ein Fest von Lindenern für Lindener. Denn bei dem Stadtteilfest packt jeder an, wo er kann. Der Stadtteil hat sich von der großen Konkurrenz, dem Bochumer Musiksommer, nicht beeindrucken lassen, und gezeigt, was in ihm steckt. Und das ist eine ganze Menge.

Vor ungefähr sieben Jahren entstand die Lindener Meile aus der Veranstaltung „Handel, Handwerk und Gewerbe“ heraus. Die Werbemeinschaft wollte das Fest damals attraktiver gestalten. Für einen Tag wurde die Hattinger Straße gesperrt und zu einer Einkaufsmeile umfunktioniert. Dieses Prinzip steht noch heute. So war die Straße am Sonntag dicht und die kleinen und großen Läden Lindens konnten sich in ihrer vollen Vielfalt direkt bei den Besuchern präsentieren.

So zum Beispiel Blumen Risse: Das Floristik-Geschäft lud mit seiner blumigen Farbenpracht vor der Türe zum Flanieren ein. Drinnen stand Barbara Geide und beriet Kunden. Geide ist vom Meilen-Konzept nach wie vor angetan: „Ganz Linden ist da auf den Beinen. Und zum Teil lernt man Leute kennen, die man hier noch nie zuvor gesehen hat.“ Vor allem aber ist ein Einkauf am Sonntag ungleich entspannter.

Doch nicht nur die Geschäfte sollen sich beim Bürgerfest präsentieren dürfen, auch sonst soll das Programm zeigen, was der Stadtteil kann. Auf der Hauptbühne auf dem unteren Marktplatz war an beiden Wochenend-Tagen einiges los. Unter anderem sorgten „Dany meets 2times“ und Andre Wagner am Samstag für Unterhaltung, die Ruhrlandbühne hatte am Sonntag ihren Aufmarsch. Und auch Esther Münch durfte zum Abschluss natürlich nicht fehlen.

In den letzten Jahren hatte es auch immer einen Mittelaltermarkt gegeben. Auf den musste in diesem Jahr verzichtet werden. Allerdings nicht wegen mangelndem Interesse, wie Stefan Rodemann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, beteuert: „Aber wir haben zwei Marktplätze und hatten dann zwei unterschiedliche Bühnen. Das hat sich gegenseitig zu sehr gestört.“ Es sollten keine zwei Konkurrenzveranstaltungen entstehen, die sich gegenseitig übertönen müssen. Also musste eine Bühne und damit der Mittelaltermarkt weichen.

Ersatz gibt es im nostalgischen Jahrmarkt, der dieses Jahr noch beschaulich ausfiel. Wenn das Konzept ankommt, soll er dann in den nächsten Jahren wachsen. Aber auch jetzt gab es schon unter anderem ein Karussell, Dosenwerfen und Entchenangeln. Letzteres ist zwar immer noch auf aktuellen Jahrmärkten zu finden, aber trotzdem schon historisch: „Viele Großeltern erzählen hier den Kindern, dass sie das früher auch schon gemacht haben“, weiß Melanie Schaffrath, die den Stand betreut. Angeln tun dann aber meist doch lieber die Kleinen.

Ein Highlight war in diesem Jahr der Biathlon-auf-Schalke-Stand. Interessierte konnten hier mit einem Crosstrainer und Gewehren einen Biathlon nachstellen, der Gewinner darf im Dezember zum Finale in die Veltins-Arena. Der Clou: Die Gewehre verschossen nicht etwa echte Kugeln, sondern waren laserbetrieben. Eine Technik, die von Klaus Kremer, der auch den Stand leitete, entworfen wurde und sogar schon bei den olympischen Spielen in London zum Einsatz kam. Und wer doch lieber Schilanglauf machen wollte, der konnte sich im Nordic-Cross-Skating versuchen, einer Art Mischung aus Langlauf und Inline-Skating fürs Gelände.

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