Dahlhausen. . Am 1. August 1995 wurde in einer früheren Kneipe an der Dr.-C.-Otto-Straße die Kita Lummerland gegründet. Die Idee dazu entstand an der Bio-Theke.

Die Geschichte der Kita „Lummerland“ beginnt an der Bio-Theke. Einige Mütter trafen sich dort regelmäßig beim Einkauf und waren sich einig darin, über kurz oder lang nach der Geburt des Kindes wieder arbeiten zu gehen. Doch suchten sie dazu eine Kindertagesstätte mit ökologischer Ausrichtung in Dahlhausen und Umgebung, fanden keine, und gründeten eine: Im Oktober 1993 trafen sich die späteren Gründungsmitglieder erstmals, um einen Trägerverein auf den Weg zu bringen. Vor ziemlich genau 20 Jahren, am 1. August 1995, ging dann die Kita „Lummerland“ offiziell an den Start.

„Das ist durchaus eine lange Zeit vom ersten Treffen bis zur Eröffnung“, blickt Leiterin Nina Suermann auf die Anfänge zurück. Doch gab es viel zu klären: Wie sehen die Inhalte aus, wie die Kita-Satzung? Dazu fehlten noch passende Räume, die letztendlich in dem Haus ein paar Meter vom Dr.- C.-Otto-Werkstor entfernt bezogen werden konnten. Nur mussten diese auch gestaltet werden, was neue Fragen aufwarf. Ein aufwändiger Prozess, der sich jedoch gelohnt hat. Die frühere Gaststätte ist kaum wiederzuerkennen, auf der Kegelbahn befindet sich heute der Schlafsaal.

Aus zwei Gruppen besteht der Kindergarten, der von 7 bis 17 Uhr geöffnet ist. 15 Kinder im Alter von eins bis sechs Jahren sowie 20 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren verbringen gemeinsam ihre Zeit – und zwar seit 1995, also weit vor der allgemeinen Diskussion um die U3-Betreuung. „Die Älteren helfen den Jüngeren, die Jüngeren sehen in den Älteren Vorbilder. Das klappt sehr gut“, betont Suermann.

Erzieherin Karsta Hochstein (l.) und Kita-Leiterin Nina Suermann.
Erzieherin Karsta Hochstein (l.) und Kita-Leiterin Nina Suermann. © FUNKE Foto Services / Olaf Ziegler

Der Standort zwischen Ruhr und Wald kommt der Einrichtung und ihrem ökologischen Kern entgegen. „Beim wöchentlichen Waldtag erforschen die Kinder unter Anleitung der Erzieher die nahe gelegenen Gebiete“, sagt die 35-Jährige. Insgesamt sei die Woche so abgestimmt, dass die Kinder den Tagen anhand ihres Ablaufs oder einzelner Tätigkeiten folgen können. Montags Turnen, dienstags Malen, mittwochs Musik, donnerstags der Umwelttag und freitags Kneten: Schon ist wieder Wochenende.

Leiterin sieht Kita auch für die nächsten 20 Jahre gut aufgestellt

Neben der ökologischen, Ausrichtung, einer vegetarischen Ernährung und einer inhaltlichen Anlehnung an die Waldorfpädagogik sei den acht Mitarbeitern wichtig, mit den Eltern zu kooperieren. Vieles wird vor Ort in Eigenregie geleistet, dazu gehört etwa die monatliche Elternarbeit im und am Haus, die Mitbestimmung durch den Elternrat; Elternhospitationen sind möglich.

Name in Anlehnung an die Insel aus Michael Endes „Jim Knopf“

Dauerte die Gesamtentwicklungsphase in den 90er Jahren relativ lang, war der Name für die Kita schnell gefunden. Aufgrund der Nähe zum Eisenbahnmuseum entschieden sich die Gründer für „Lummerland“ in Anlehnung an die fiktive Insel aus dem Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende.

Diese Insel liegt aber an der Dr.-C.-Otto-Straße 210; Kontakt: 940 91 34 oder lummerland-bochum@gmx.de

So sieht Nina Suermann, die vor vier Jahren die Leitung übernahm, die Kita auch zukünftig gut aufgestellt. „Wir müssen eine qualitativ hochwertige Betreuung mit einem guten Personalschlüssel aufrecht halten, weiter Hand in Hand mit den Eltern zusammenarbeiten und für eine Identifikation mit unserer Konzeption sorgen. Dann sollten auch noch einmal 20 Jahre kein Problem sein.“

Und die Geschichte, die an der Bio-Theke begann, kann dann weiter Früchte tragen.