Dahlhausen. Konzept zur Umwandlung in ein Naturschutzgebiet weiter in der Diskussion. Online-Petition findet über 380 Unterstützer.
Naturschutzgebiet ja oder nein? Über 380 Unterstützer einer Online-Petition machen sich bereits dafür stark, das Hörsterholz in Dahlhausen als Landschaftsschutzgebiet zu erhalten und damit für die Bürger auch abseits der Wege weitgehend offen zu halten (die WAZ berichtete). Am Sonntag machte sich auch die SPD ein Bild von den Gegebenheiten in dem Waldstück.
„Wir sind zunächst die regulären Wege abgegangen, wollten sehen, was uns links und rechts dieses Streckennetzes begegnet“, schilderte Helmut Börger von der Dahlhauser SPD im Anschluss. Auffällig sei dabei, dass in Teilbereichen des Waldes immer noch vom Sturm „Ela“ entwurzelte Bäume liegen, dicke Stämme versperren die Hauptwege, die oftmals kaum zu erkennen sind.
Daraus jedoch zu folgern, dass sich an diesem Zustand nach einer Umwidmung in ein Naturschutzgebiet gar nichts mehr ändere, sei falsch. „Auch in einem Naturschutzgebiet wird aufgeräumt“, sagte Klaus Hemmerling, Ratsmitglied der SPD Dahlhausen.
Neues Bundesnaturschutzgesetz seit 2010
Zum Hintergrund: Seit 2010 gilt ein neues Bundesnaturschutzgesetz, und zwar für die Länder unmittelbar. Auch das Hörsterholz – derzeit Landschaftsschutzgebiet – soll daher in Kürze zum Naturschutzgebiet erklärt werden. Rat, Fachausschuss sowie die Bezirksvertretungen Wattenscheid und Südwest haben dieser Umwandlung grundsätzlich zugestimmt.
Anwohner und Spaziergänger riefen dagegen eine Bürgerinitiative ins Leben, da sie Regelungen befürchten, die die Nutzung des Waldes einschränken. Neben einer Online-Petition liegen der Stadt auch drei Einwendungen innerhalb des Planfeststellungsverfahren vor. Haupttenor: Der Wald soll auch in Zukunft zugänglich sein.
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Trampelpfade querbeet angelegt
„Für uns steht ebenso fest, dass das Gebiet für Bürger offen bleiben muss“, betonte Börger. Nicht nur als grünes Naherholungsgebiet, sondern weil auch der Wanderweg des Bergmannstisches Bochum-Süd durchs Gelände führt. Börger: „Leider sind diese Wege oder Trampelpfade querbeet angelegt. Hier bedarf es einer Gesamtkonzeption, die in die politischen Beratungen mit einfließen soll.“
Denn auch ein Naturschutzgebiet könne, so Börger, individuelle Komponenten aufweisen. „Im Gespräch mit Verbänden und Bürgern sollten wir vorher abklären, welche Ausnahmen zuzulassen sind. Die Politik hat ja weiter Einfluss darauf, wie ein Naturschutzgebiet am Ende gestaltet wird.“ Auch eine Bürgerversammlung soll es geben.
Die Online-Petition ist zu finden auf www.onlinepetition.de (im Suchbereich „Hörsterholz“ eingeben).