Stiepel. . Stadt und Ifak bieten ab sofort in der Musikschule regelmäßige Sprechstunden für Menschen ab 55 Jahren an. Die Initiative dazu ging von der SPD aus.

Das Seniorenbüro Süd, fest beheimatet im Uni-Center, begibt sich nun auch in die Stadtteile. Da für viele ältere Menschen die Fahrt nach Querenburg beschwerlich ist, bietet Sabine Böhnke-Egbaria ab sofort regelmäßige Sprechstunden für Senioren in Stiepel an. Jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat – also auch morgen – empfängt sie in der Musikschule an der Kemnader Straße 309 Rat suchende Menschen ab 55 Jahren.

Die Beratung umfasst alle Themen, die Senioren betreffen. Sabine Böhnke-Egbaria kann etwa beim Ausfüllen von Anträgen helfen. Sie beantwortet zudem Fragen zur Pflegestufe, ist Ansprechpartnerin für barrierefreies Wohnen und in der Lage, Senioren Unterstützung bei der Hausarbeit zu organisieren oder Sportangebote zu vermitteln. „Ich kann aber nicht alles“, lacht Sabine Böhnke-Egbaria. „Doch ich kenne fast immer jemanden, der helfen kann.“

Zur ersten Sprechstunde fanden sich neben Jürgen Fiedler (66) auch drei Stiepeler Nachbarschaftshelfer ein: Hannelore Lemke (86), die den Seniorenkreis der Awo leitet, Ursula Pott (78), Grüne Dame im St.-Josefs-Hospital, und Heinz Risse, der Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, die es seit mehr als 50 Jahren in Stiepel gibt.

Zur ersten Senioren-Sprechstunde kamen (von links) Norbert Fiedler sowie die Nachbarschaftshelfer Ursula Pott, Hannelore Lemke und Heinz Risse.
Zur ersten Senioren-Sprechstunde kamen (von links) Norbert Fiedler sowie die Nachbarschaftshelfer Ursula Pott, Hannelore Lemke und Heinz Risse. © FUNKE Foto Services / Olaf Ziegler

Allesamt begrüßen das neue Angebot des Seniorenbüros. „So etwas hat gefehlt“, sagt Hannelore Lemke, die sicher ist: „Das wird bestimmt von etlichen Stiepelern angenommen.“ Ursula Pott findet es „wichtig, dass die Menschen wissen, an wen sie sich bei Fragen oder Problemen wenden können.“

Doch Sabine Böhnke-Egbaria will nicht nur Ratgeberin sein, sondern auch die Eigeninitiative der Senioren einfordern. Sie sollen sich bei Bedarf in Gruppen organisieren und verschiedene Veranstaltung selbst durchführen. „In Querenburg klappt das schon ganz gut“, schildert Böhnke-Egbaria, „dort bieten Senioren für Senioren Ausflüge, Englisch-Auffrischungen und Computerkurse an.“

Testphase läuft zunächst bis Ende des Jahres

In diese Richtung denkt auch Norbert Fiedler, der vor kurzem – wie berichtet – einen Beatles-Stammtisch ins Leben gerufen hat. Seine Idee: „Ich würde gerne Leute zu mir einladen und einen Vortrag über die Beatles halten. Über alte Zeiten und die dazugehörige Musik reden – das macht bestimmt vielen Spaß.“

Jeden ersten und dritten Donnerstag vor Ort

Die Sprechstunde in Stiepel kann jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat besucht werden; jeweils in der Zeit von 10-12 Uhr. Telefonischer Kontakt zu Sabine Böhnke-Egbaria: Tel. 77 31 65 50.

Das Seniorenbüro Süd mit Sitz im Uni-Center, Querenburger Höhe 169, gibt es seit Oktober letzten Jahres.

„Tolle Idee“, findet Sabine Böhnke-Egbaria, die für die Sprechstunde in Stiepel zunächst einmal eine Testphase bis Jahresende vorgesehen hat. „Wird das Angebot angenommen, geht es dann weiter.“

Dass es überhaupt dazu kam, geht auf die Initiative des SPD-Ortsvereins Stiepel zurück. „Wir haben uns über das Älterwerden in Stiepel Gedanken gemacht. Stiepel altert sehr schnell, dem wollten wir mit einer Beratung vor Ort Rechnung tragen“, erklärt der 2. Vorsitzende Harmin Schlüter. „Wir haben dann zwischen Musikschule, deren Räume ja vormittags frei sind, und Seniorenbüro vermittelt. Schön, dass es geklappt hat.“