Süd. . Detlef „Olly“ Oleszak konnte seine Postkarten-Aktion für den guten Zweck abschließen: Rund 1000 Euro gehen in die Einrichtung an der Königsallee.
Detlef „Olly“ Oleszak konnte Wort halten. Vier lustige Postkarten hatte das Urgestein des Lindener Kolping-Karnevals Anfang des Jahres mit der Zeichnerin Marion Stein entworfen, wollte die Symbiose aus Karikatur und Dichtung für den guten Zweck verkaufen. 1000 Euro sind nun im Rahmen des Projekts zusammengekommen, kürzlich konnte der 63-Jährige das Geld ans Hospiz St. Hildegard übergeben.
Die Lindener Kaufmannschaft stand dabei hinter dem sozialen Akteur. In zahlreichen Geschäften auf der Meile waren die Postkarten zu finden. „Viele habe ich natürlich auch persönlich verkauft, vor allem im Karneval“, blickt Oleszak zurück auf die Aktion, die sich bis ins späte Frühjahr hinein zog.
Denn gerade als Büttenredner konnte sich „Olly“ einen Namen machen, steht seit gut 40 Jahren auf der jecken Bühne, war 1994 Prinz. Doch stammen die Postkarten gar aus einer darüber hinaus gehenden Leidenschaft: der Passion für die Lyrik.
Wie „Olly“ die Welt sieht
Der Alltag ist seine Inspiration. „Olly“ lässt Zeilen aus dem entstehen, was er sieht, und wie er die Welt sieht. „Glück bedeutet hier auf Erden, nicht so oft beschissen werden“, heißt es daher auf einer Karte. Humor mit einem Schuss Ironie, einem ernsten Hintergrund: So lässt sich Oleszaks künstlerisches Credo kurz und knapp zusammenfassen. Ein Gedichtband und ein Hörbuch ist daraus bereits entstanden.
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„Wie der Karneval, wie Spaß und Freude also, gehört auch der Tod zum Leben dazu. Dessen sollte man sich immer bewusst sein“, kündigte Oleszak vor seiner Sammelaktion an, warum er unbedingt fürs Hospiz spenden möchte. Katrin Gondermann, stellv. Einrichtungsleiterin, weiß das zu ergänzen: „Wir wollen weiter möglichst das alltägliche Leben leben, feiern sogar Karneval, schauen gemeinsam Fußball. Normalität im Ausnahmezustand“, nennt sie das.
„Pappnasen-Partei“ für Flutopfer
Nicht zum ersten Mal hat Detlef Oleszak damit eine Spendenaktion erfolgreich über die Bühne gebracht: Um etwa den Flutopfern in Haiti zu helfen, gründete er einst die „Pappnasen-Partei“, verkaufte rote Nasen in Linden. „Den Ursprung des Kolping-Karnevals habe ich nie vergessen“, betont er.
Im Hospiz St. Hildegard an der Königsallee sieht „Olly“ das Geld aber besonders gut aufgehoben, nicht nur aufgrund der fast deckungsgleichen Philosophie. „Es ist eine Einrichtung vor Ort, und ich bewundere die Menschen, die sich dort engagieren. Zudem wird jeder gleich behandelt, ob Obdachloser oder Bankdirektor. Das passt übrigens auch wieder zur Idee Adolph Kolpings.“