Dahlhausen. . Vor 20 Jahren gründeten elf Sänger den Chor der Marinekameradschaft. Heute ist die Truppe 40 Mann (und Frau) stark. Vier eigene CDs veröffentlicht.
Singen und Soziales: Für die „Knurrhähne“ der Marinekameradschaft gehört eins zum anderen, wie die Ruhr zu Dahlhausen – und das seit genau 20 Jahren.
Um eine vereinsinterne Weihnachtsfeier mit Seemannsliedern und Shantys zu gestalten, setzten sich 1995 einige „Seebären“ zusammen. Aus den damals elf Sängern und einem Akkordeonspieler sind inzwischen rund 40 Musiker geworden. Mittlerweile gehören auch Instrumentalisten von Gitarre über Mundharmonika bis Violine zur Gruppe.
„Wir sind nicht auf Shantys spezialisiert, wir singen vielleicht zwei bis drei englische Songs. Uralte, deutsche Seemannslieder gehören hauptsächlich zu unserem Repertoire“, sagt Vorsitzender Rudolf Scharpey. Er gehört seit 2008 der Gruppe an, steht ihr im sechsten Jahr vor. „Ich mache regelmäßig Urlaub an der Ostsee. Bei den Sängern habe ich ein dazu passendes, musikalisches Flair gefunden“, schildert der 67-Jährige, was ihn persönlich an den „Knurrhähnen“ reizt. Aber: „Ich kann keine Noten lesen, bin eher fürs Management zuständig und organisiere die Auftritte.“
Fürs Melodische indes ist Chorleiterin Gabriele Bette verantwortlich. Eine Frau also. „Anfang 2015 erfolgte, nach vorheriger Zustimmung, die Öffnung des Chores. Der Zuspruch ist ermutigend“, schildert Schriftführer Peter Schläger. Bereits fünf Damen hätten sich dem Seemannschor angeschlossen und senken damit auch den Altersdurchschnitt.
Die Sänger waren schon auf Einladung von WDR und Deutscher Marine-Bund bei der Messe „Boot“ in Düsseldorf zu Gast, gestalteten das Kemnader See- und Hafenfest mit und nahmen an zahlreichen Festivals von Lahnstein bis Paderborn teil. „Der Ozean beginnt in Bochum“ heißt ein Film, den der WDR über die „Knurrhähne“ gedreht hat. Auch vier CDs sind bereits auf dem Markt.
Gründungsmitglieder stammen aus Kaiserlicher Marine
Die „Knurrhähne“ gehören zur Marinekameradschaft Linden-Dahlhausen, die bereits 1903 aus der Taufe gehoben wurde. Die Gründungsmitglieder stammten seinerzeit aus der Kaiserlichen Marine und wollten in der Heimat weiter die Kameradschaft pflegen, die sie zur Dienstzeit auf hoher See kennen gelernt hatten.
Die wöchentlichen Proben des Chores finden jeweils donnerstags ab 18 Uhr (Musiker) bzw. 18.30 Uhr (Gesamtproben) im Matthias-Claudius-Haus, Keilstraße 9a, statt. Weitere Teilnehmer sind willkommen.
Familien- und Vereinsfeiern, Straßenfeste sowie der Weihnachtsmarkt in Essen-Steele gehören zu den regelmäßigen Terminen der Gruppe. Das Programm der Proben dreht sich derzeit weitestgehend um angehende Konzerte, allen voran das Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen am 28. November in der Dahlhauser Lutherkirche.
Wichtig bleibt aber auch der soziale Anspruch. „Wir machen Krankenbesuche, versuchen zu helfen, wo wir es können, lassen niemanden im Stich. Das Wort ,Kameradschaft’ ist nicht einfach nur so dahergesagt“, betont Rudolf Scharpey.