Oberdahlhausen. Spannender Zweikampf zwischen Rainer und Tobias Wasserlos beim Schützenfest von Blau-Weiß Oberdahlhausen. Am Ende holt der Senior den Adler runter.

Der Samstag war für den Stadtteil Oberdahlhausen ein spannender Tag. Nach fünf Königsjahren von Siegfried Berauer und Annegret Thorbrügge musste von seinem Nachfolger der stolze Vogel vom Sockel geholt werden. Jetzt hat der Bürgerschützenverein (BSV) Blau-Weiß 05 seinen neuen König: Nach einem spannenden Königsschießen, das sich zu einem Zweikampf zwischen Vater und Sohn – Rainer und Tobias Wasserlos – entwickelte, setzte sich am Ende der Senior durch.

Der Tag der Schützen begann mit dem Festumzug vom Vereinsheim Hasenwinkler Straße zum Schulhof der Grundschule am Köllerholzweg. Neben den Mitgliedern der 05-Schützen waren natürlich alle neun Vereine der Ringgemeinschaft der Südwestschützen sowie die Gastvereine aus Vorhalle, Holthausen, Hiltrop und Riemke in ihren farbenprächtigen Uniformen dabei. Der Fanfarenzug der Ruhrlandbühne sorgte für den musikalischen Rahmen. Die Zuschauer entlang der Hasenwinkeler Straße begleiteten den Festzug.

Pünktlich ab 11 Uhr nahmen die Schützen den Adler ins Visier. Schirmherr Volker Niederhagemann hatte ihnen „eine ruhige Hand und einen klaren Blick“ gewünscht. Es ging sofort richtig zur Sache. Aber der Adler war bis 19 Uhr ein trotzig-standhafter Vogel, der auf einem festen Sockel thronte. 550 Schüsse feuerten die Schützen auf den Adler ab, bis er fiel.

Zu Beginn waren alle Schützen und auch die Jugendabteilung dabei, doch als das Königsschießen in die entscheiden Phase ging, traten nur

In farbenprächtigen Uniformen nahmen zahlreiche Schützenvereine aus der Umgebung am Umzug des BSV Blau-Weiß Oberdahlhausen teil. Auch der Nachwuchs marschierte mit.
In farbenprächtigen Uniformen nahmen zahlreiche Schützenvereine aus der Umgebung am Umzug des BSV Blau-Weiß Oberdahlhausen teil. Auch der Nachwuchs marschierte mit. © Gero Helm / FUNKE Foto Services

noch die acht Offiziere an. Der Zufall wollte es, dass unter ihnen Vater (und Vorsitzender) Rainer Wasserlos und sein Sohn (und Schriftführer) Tobias waren. Beide wollten die Krone. „Eine Absprache gibt es nicht“, versicherte Tobias. In einem echten Zweikampf sicherte sich Vater Rainer für die nächsten fünf Jahre die Krone. Die Königin an seiner Seite wird seine Frau Gabriele sein. Vorerst regiert aber noch Siegfried Berauer. Erst am 30. Mai, 20 Uhr, erfolgt in einem besonderen Festakt im Festsaal des Landhauses Wibbecke an der Kassenberger Straße 83 die offizielle Proklamation des neuen Königspaares.

Die Insignien errangen (in dieser Reihenfolge) Jasmin Wasserlos (Krone), Angelika Schrade (Reichsapfel), Wilfried Wirtz (Zepter), Tobias Wasserlos (linker Flügel) und Wolfgang Schuldner (rechter Flügel)

Verein feiert auch sein 110-jähriges Bestehen 

Der neue König Rainer Wasserlos ist stolz auf seinen Titel. Er sieht darin eine besondere Aufgabe. „Ich muss einerseits repräsentieren und andererseits fünf Jahre das gesellschaftliche Leben im Bezirk Südwest und auch darüber hinaus mitprägen und die vielfältigen Aufgaben der immer intensiver werdenden sportlichen Ausrichtung des Vereins weiter mitgestalten. Die weitere Entwicklung des Vereinsheimes und der Sportanlage an der Hasenwinkeler Straße gehören mit dazu.“ Nicht nur auf den neuen König, auch auf das 110-jährige Bestehen wurde beim Schützenfest des BSV Blau Weiß 05 angestoßen. 1891 wurde nach Abschied vom Munscheider Schützenbund der „Adlerblick“ gegründet. Die „Schützenkameradschaft“ traf sich 1951 und legte das Fundament für den Bürgerschützenverein Blau-Weiß 05 Oberdahlhausen.

Rainer Wasserlos, Vorsitzender und neuer König: „Man muss nach 110 Jahren seinen Blick immer mal wieder nach hinten wenden, um den Charakter des Vereins zu verstehen und bei allen angestrebten Zielen das Erreichte in Ehren halten zu können.“ Aus dem BSV ist ein sportlich hoch qualifizierter Verein geworden, der dank der erfolgreichen Jugendarbeit über den Stadtbezirk und die Stadt hinaus bekannt geworden ist. 2014 holten Peter Tannhäuser, Joachim Dohnert und Otto Hirschmann sogar den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters nach Oberdahlhausen.