Steinkuhl.. Nach dem Abriss der Traditionsgaststätte Grunewald hat sich der Discounter an der Markstraße mächtig vergrößert. Riesiger Andrang am Starttag.
Velat Turan ist der erste. Um punkt 7.55 Uhr kauft der 13-Jährige im neuen Aldi-Markt an der Markstraße in Steinkuhl eine Tafel Nussbeißer-Schokolade. „Es war heute früh schon ziemlich voll“, berichtet er. „Aber da ich nur kurz die Schokolade holen wollte, konnte ich schnell an den anderen vorbei.“ Stolz zeigt Velat seinen Einkaufsbon mit der Uhrzeit. Und wo ist die Tafel hin? „Die war schon auf dem Weg zur Schule weg...“
So wie Velat schauen sich am Montag erstaunlich viele Neugierige den neuen Aldi an, der von den Kunden am Eröffnungstag förmlich überrannt wird. Der Parkplatz: rappelvoll. Einkaufswagen: Mangelware. Die Schlangen zu den Kassen: mittags etwa 30 Meter lang. „Ich habe schon einige Eröffnungen erlebt, aber diese ist etwas Besonderes“, sagt Daniel Menzel, Bezirksleiter Aldi-Nord für Bochum und Hattingen. „Wir haben sofort alle vier Kassen geöffnet.“
Wo Jahrzehnte die Gaststätte Grunewald ihre Besucher bewirtete und nebenan ein kleiner Aldi für die Nahversorgung des überwiegend studentischen Publikums in Steinkuhl sorgte, thront ab jetzt der neue Aldi mit einer Verkaufsfläche von etwa 950 qm. „Das ist unsere Standardgröße, vergleichbar mit der neuen Filiale auf der Castroper Straße“, sagt der Bezirksleiter.
Zur Eröffnung gibt’s Kaffee statt Sekt
Ende Mai 2014 wurde der alte Aldi geschlossen, wie auch das Grunewald abgerissen und durch die neue Filiale ersetzt. Luftballons oder das obligatorische Glas Sekt sucht man zur Eröffnung übrigens vergebens: Die Eröffnungsbesucher werden mit Kaffee versorgt, die Kinder bekommen Süßes.
Und wie kommt der neue Supermarkt bei den Steinkuhlern an? Durchweg positiv, so zumindest zeigt es eine kleine Umfrage am Ausgang. „Ich bin früher schon gerne hier her gekommen, sonderlich groß ist das Angebot bei uns im Viertel ja nicht“, sagt etwa Azam Shokouhi, deren Einkaufstasche allerdings leer geblieben ist. „Das war mir zu voll da drin, da bin ich wieder umgekehrt“, meint sie schmunzelnd. Das sieht Roswitha Abels anders. „Dass es am Eröffnungstag voll werden würde, war mir schon vorher klar. Da ist man drauf eingestellt.“
Pläne für neuen Kreisverkehr sind laut Stadt aufgegeben
Aus dem Studentenwohnheim direkt gegenüber beobachtet Maria Schaffrath die Versorgungslage. „Das ist riesig“, sagt sie, „und das gesamte Sortiment ist da.“ Als Studentin suche sie eben nach halbwegs günstigen Möglichkeiten, um ihre Einkäufe zu erledigen.
Die Pläne, direkt vor dem Markt einen Kreisverkehr zu bauen, der die Uni- und Markstraße mit der angrenzenden Laerheidestraße verbinden sollte, seien von der Stadt fallen gelassen worden, so Sprecher Thomas Sprenger. „Durch den Straßenversatz der Laerheidestraße und der Universitätsstraße wäre der Bau nicht ohne größte Probleme möglich gewesen“, sagt er. „Deshalb ist die Idee nicht weiter verfolgt worden.“