Wiemelhausen. . Rainer Küster liest aus seinem Buch „Bochumer Häuser“ und achtet dabei auf den Bezug zu Wiemelhausen, wo er in der Nacht der Bibliotheken zu Gast ist.
Langsam wird es dunkel draußen. Drinnen werden die Lichter gedimmt für eine gemütliche Atmosphäre. Zwischen den Bücherregalen nehmen die Menschen Platz und warten gespannt auf den Beginn der Lesung in der Familienbibliothek Wiemelhausen. Es ist die Nacht der Bibliotheken, und der Bochumer Autor Rainer Küster hat für seine Zuhörer spannende Geschichten aus der Stadt mitgebracht.
Kein Platz bleibt an diesem Abend frei. Dorothé Schlautmann, Leiterin der Familienbibliothek, freut sich über die rege Teilnahme und ist gespannt auf die Lesung: „Wir werden zwei außergewöhnlichen Geschichten aus einem etwas anderen Geschichtsbuch hören.“ Es geht los: Küster präsentiert die Geschichte „Steine“ aus seinem Werk „Bochumer Häuser – Geschichten von Häusern und Menschen“. Es geht um den jüdischen Friedhof in der Wasserstraße. Bei der Auswahl des Stücks habe er besonders auf den lokalen Bezug zu Wiemelhausen geachtet, erklärt er.
Die Leser mögen es präzise
Und Wiemelhausen ist kein unbekanntes Pflaster für ihn. Dort hat er während seiner Studienzeit gelebt. Er liebt es, lokale Anekdoten und Geschichten aufzuschreiben. Dafür recherchiert er nicht nur in Archiven: „Ich besichtige die Schauplätze auch mit Menschen, die mir darüber etwas erzählen können. Daraus wird dann ein besonderer Typus von Geschichte“, erklärt der pensionierte Studiendirektor. „Die Leser mögen präzise Beschreibungen“, hat er schnell festgestellt: „Das ist realistisch.“
Märchenabend der Völker in Bücherei Querenburg
Ebenfalls am Freitag fand in der Bücherei Querenburg ein Märchenabend der Völker – organisiert vom Freundeskreis der Bücherei – statt.
Zeitgleich wurde in den Büchereiräumen im Uni-Center, Querenburger Höhe 270, die Ausstellung „WasserKraftwerke 1.2.“ der Künstler Iris Pawelski und Otto Cottmann eröffnet. Die Bilder können bis 5. Mai während der Öffnungszeiten der Bücherei besichtigt werden: wochentags von 11 bis 18 Uhr (außer mittwochs).
Aus der Ich-Perspektive berichtet er von einem Besuch des jüdischen Friedhofs. Gespickt wird die Erzählung von geschichtlichen Daten und Fakten. Seine Stimme trägt, das weiß der passionierte Schreiber, der aktuell wieder an einem Krimi arbeitet, über den er aber noch nichts verraten möchte. Die Zuhörer lauschen gespannt und nippen an ihren Weingläsern.
Eva Feischen vom Förderverein Bücherwurm Wiemelhausen ist glücklich, dass sie Küster für diesen Abend gewinnen konnte: „Wir sehen uns als Kulturstätte, und mit Aktionen wie diesen können wir im Gespräch bleiben und die Menschen in die Bibliothek locken.“ Die Familienbibliothek muss seit Jahren um jedes Mitglied kämpfen und die Finanzierung sei ein schwieriges Unterfangen. „Die Bibliothek darf nicht geschlossen werden“, postuliert Feischen. „Wir möchten die Menschen für das Lesen und die Faszination ‚Buch’ begeistern.“