25 Kinder und Jugendliche hielten mit der Kamera Eindrücke aus ihrem Stadtteil fest. Die Ausstellung „Lebens(t)räume“ noch bis Ende Dezember zu sehen.
Steinkuhl. Es sind Motive, die einem als Anwohner vielleicht gar nicht mehr ins Auge fallen. Die rote Rutsche auf dem Spielplatz, das Graffiti an der Mauer und die Natur mit ihrem saftigen Grün, das langsam wieder über den bröckelnden Beton wächst und sich seinen Lebensraum zurückerobert. Fotos aus Steinkuhl, die nicht bewusst künstlerisch sind, dennoch viel Potenzial haben.
Ihren Stadtteil fotografiert und auf Leinwand gebracht haben Steinkuhler Kinder und Jugendliche des Kinder- und Jugendfreizeithaus Markstraße (JuMa). Im Rahmen des vom Land geförderten Kulturrucksack-Projekts, ist die Foto-Ausstellung mit dem Namen Steinkuhler Lebens(t)räume entstanden. Zahlreiche groß- und kleinformatige Fotografien sind ab jetzt im JuMa ausgestellt.
„Über die Smartphone-Knipserei sind wir auf den Gedanken gekommen“, erklärt Leiter Bernd Laschitzki: „Denn alle Jugendlichen machen damit gerne Fotos.“ Mit dieser Idee hat sich das JuMa dann für den Kulturrucksack beworben und eine 2000 Euro hohe Förderung bekommen. 25 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 18 Jahren haben an dem Projekt mitgewirkt und fleißig auf den Auslöser gedrückt. Ausgestattet mit zwei Profi-Kameras haben sie Orte, Menschen, Gebäude und Institutionen in ihren Bildern verewigt. „Wichtig war uns dabei, dass die Kinder mit dem Fotografierten auch emotional etwas verbinden“, so Laschitzki.
Die pädagogischen Fachkräfte Vivian Schwake und Michael Baukloh haben die kleinen Fotografen technisch angeleitet und auch Hilfestellungen für Motive gegeben. „Wir haben aber gemerkt, dass die Kinder viel kreativer waren, wenn wir sie alleine losgeschickt haben“, erzählt Schwake. Einen Freiraum zu lassen, sei bei diesem Projekt besonders wichtig gewesen. „Der eigene Lebensraum sollte im Mittelpunkt stehen und die Kinder allein wussten am besten, wo sie sich gerne in Steinkuhl bewegen, aufhalten und spielen“, so Baukloh. Schwake ist erstaunt über das Ergebnis: „Dinge und Orte, die auf den ersten Blick vielleicht hässlich erscheinen, können auch unheimlich schön sein.“
Seit den Sommerferien sind die Kinder in Gruppen auf Streifzug durch den Stadtteil gegangen und haben hunderte digitale Fotos gemacht. Das Ergebnis ist noch bis Ende Dezember von montags bis freitags, 13.30 bis 21.30 Uhr, im JuMa, Markstrasse 75, zu sehen.