Heinz Meyer stellt für die Bewohner des DRK-Seniorenheims regelmäßig ein buntes Programm auf die Beine. Zur Adventfeier holte er Kinder hinzu
Weitmar. Das Glöckchen klingelt. „Ho, ho, ho“, ruft da eine tiefe Stimme. Schon huscht der Mann mit dem weißen Rauschelbart im roten Mantel an den Bewohnern des DRK-Seniorenheims vorbei. Die freuen sich, denn die Adventsfeier hat Tradition. Heinz Meyer hat sie mit drei weiteren Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt.
Es liegt ihm am Herzen, Feiern wie diese zu organisieren: „Ich liebe die Leute“, sagt er mit einem großen Lächeln. Erstaunlich, mit wie viel Energie er an die Sache geht. Denn er selbst ist schon beachtliche 91 Jahre alt – und sprüht vor Energie. Meyer ist ein Organisationstalent.
Waffelcafé als Treffpunkt
Seit mittlerweile 14 Jahren ist er einmal im Monat im Haus, um einen Treffpunkt für die Senioren anzubieten – das Waffelcafé. „Jeder isst doch gerne Waffeln“, sagt Meyer mit einem Grinsen. Das Waffelcafé ist eine Begegnungsstätte. Nicht nur die Bewohner des Seniorenheims kommen zusammen: „Eingeladen sind alle Mitmenschen aus der Umgebung“, betont Meyer. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Elfriede sowie Christina Balke und Maxi Dwillis organisiert er dann ein buntes Unterhaltungsprogramm. „Wir singen viel und spielen Sketche – was uns gerade so einfällt“, erzählt der 91-Jährige. Er liebt die Spontaneität.
Früher da hat er auch mehr vorgelesen. Doch über die Jahre hat er gelernt, dass es für die Bewohner, die oft dement und krank sind, schöner ist, etwas Kurzweiliges auf der Bühne anzusehen. Er kennt seine Stammgäste: „Ich weiß genau, wer wo sitzt. Wenn mal ein Platz frei bleibt, bemerke ich das. Beim zweiten Fehlen frage ich nach und erfahre Trauriges. So ist halt das Leben.“
Angefangen hat alles im Karneval
Angefangen hat Heinz Meyer im Karneval 2001. Dann gab es das erste Waffelcafé im Seniorenheim DRK, Holtbrügge 2-6.
Jeden ersten Freitag im Monat sind die Bewohner des Heims und auch Nachbarn aus dem Stadtteil eingeladen, am Waffelcafé teilzunehmen. Beginn ist jeweils um 15.30 Uhr. Im Januar tritt dabei der Gospelchor aus der Gemeinde Altenbochum-Laer auf.
Für die Adventsfeier hat er die Kinder von der Matthäus Gemeinde Weitmar eingeladen. Fast 90 Bewohner sind zusammengekommen und lauschen, wie die glockenklaren Kinderstimmen mit „Lasst uns froh und munter sein“ den Nikolaus begrüßen. Es gibt Kaffee und natürlich auch Waffeln.
„Wir schätzen Herrn Meyers soziales Engagement unheimlich“, sagt Beate Schwarz. Die Leiterin der Sozialtherapeutischen Dienste im DRK Seniorenheim staunt jeden Monat erneut über Meyers Agilität und Lebensfreude: „Das vermittelt er auch unseren Bewohnern. Es ist bewundernswert.“ Schwarz ist froh, das Waffelcafé im Haus zu haben. Das schaffe eine schöne Abwechslung vom Alltag.
Käthe Maisch kommt seit vielen Jahren regelmäßig zum Waffelessen. Die 83-Jährige liebt die Gesellschaft. „Früher habe ich hier auch gerne die Nachbarn aus dem Stadtteil getroffen“, erzählt sie. Bei der Adventsfeier genieße sie voll und ganz die Weihnachtsstimmung, die Heinz Meyer verbreitet.