Wiemelhausen. . Adventsmarkt St. Johannes bietet Geschenke, Naschereien und japanisches Papiertheater. Gewinn ist vorgsehen für das Hospiz St. Hildegard und die Frei-Alberto-Schule.

Fast achttausend Flugkilometer entfernt von Wiemelhausen liegt die Millionenstadt São Luís in Brasilien. Dort leben arme Kinder an den Stadträndern in Slums. Damit die Kinder in der Frei-Alberto-Schule eine Chance auf Bildung erhalten, spendet die Gemeinde St. Johannes die Hälfte des Gewinns des diesjährigen Adventsmarkts im Kirchviertel an das Projekt der Franziskaner.

„Das Geld ist für Schulgeld, Kleidung und Schulessen gedacht. Wir haben insgesamt circa 1800 Euro gesammelt“, informierte Mitorganisatorin Monika Hilgenstöhler am Kirchplatz und berichtet, dass Hans Gels aus der Gemeinde das Projekt schon viele Jahre unterstützt. Die andere Hälfte des Gewinns darf das Hospiz St. Hildegard an der Königsallee entgegennehmen.

Es war das vierte Mal, dass die Gemeinde St. Johannes den gemütlichen Markt mit rund zehn Ständen und Glücksrad ausrichtete und Gelegenheit bot zum Stöbern, Schmausen und Plaudern. „Die Champignons sind sehr gut angekommen. Ich habe 65 Portionen verkauft mit selbst gemachter Knoblauchsoße und Remoulade“, berichtete Gerda Meyer. Die Pilze waren zwar am frühen Nachmittag schon aus, doch der Duft von Würstchen, Flammkuchen und frisch gebackenen Waffeln war nicht weniger verlockend.

Glühweinstand bleibt noch bestehen

Bis zum Samstag, 20. Dezember, öffnet der Glühweinstand am Kirchplatz bei St. Johannes Donnerstag, Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr.

Am 13. und 14. Dezember werden nach den heiligen Messen letztmalig Waren aus Fairem Handel zu Gunsten des Projekts Frei Alberto verkauft.

Außer Leckereien boten die engagierten Leute, zum Beispiel von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und der Katholischen-Frauengemeinschaft, eine Palette Geschenke: Bunter Trödel, kistenweise Bücher und selbstgestaltete und besonders schöne Grußkarten waren im Angebot bis hin zu attraktiven Ketten. Die Chance auf ein Schnäppchen war beträchtlich. Karola Weinand bot sogar selbstgemachte Kosmetik an. „Es sind Pflanzenöle und Naturfarben darin“, schildert die 60-Jährige und hält ein blaues Stück Seife in Form eines Teddybär über den Tisch.

Wem es trotz Zeltaufbau draußen zu kalt wurde, konnte in der Kirche zweimal dem Lesebär Reinhard Lechtenfeld lauschen. Er hatte ein japanisches Papiertheater mitgebracht, ein so genanntes „Kamishibai“, mit dessen Hilfe er Bilderbuchgeschichten für Groß und Klein erzählte. Vorher spielte er auf seiner Drehorgel, die er erst kürzlich „mit Bus und Bahn aus dem Allgäu“ geholt hatte. Das 70 Jahre alte Instrument mit 16 Pfeifen rundete die adventlich-nostalgische Stimmung in der Kirche perfekt ab.