Querenburg. . Frauenkreis im Hustadtzentrum wird 30 Jahre alt. Grundsatz bei der Gründung war, dass die Gruppe konfessionell unabhängig sein sollte.

„Frauen zwischen 40 und 60 Jahren treffen sich an jedem ersten Montag im Monat, um miteinander bei Kaffee und Kuchen Gespräche zu führen, Vorträge zu hören, Fahrten und Besichtigungen zu unternehmen.“ Diese schlichte Meldung rief vor 30 Jahren den Frauenkreis im Hustadtzentrum ins Leben. Die Gründerinnen Christa Osenberg, Heike Besch, Dorothea Bülow und Renate Shimada luden am 5. November 1984 zum ersten Treffen. Herbst-Gedanken und -Gedichte gestalteten den Nachmittag.

Ist man akribisch, so kann man den „Auslöser“ für den Frauenkreis in der Gründung der Ruhr-Universität Bochum 1962 sehen. Siegfried Bülow, Pfarrer i.R., gibt einen kleinen historischen Überblick: „Ende der 60er Jahre wurden die ersten Hochhäuser der Hustadt bezogen, zwei Jahre später das Gemeindezentrum gegründet. Schnell wurde klar, dass die bunt gemischte Bevölkerungsschicht mit vielen jungen Familien eine offene Form der Gemeindearbeit benötigte.“ Der neue Ansatz bewährte sich rasch, Anfang der 80er kam der Wunsch nach einem speziellen Angebot für Frauen hinzu.

Osenberg erinnert sich: „Pfarrer Bülow bat uns, ein Konzept zu entwickeln, das den Anforderungen des besonderen sozialen Gebildes gerecht werden konnte. Keine einfache Aufgabe.“ Die Vorbereitungen begannen, erste Grundsätze entwickelten sich.

Konfessionen sollten keine Rolle spielen, der Kreis sollte nicht klerikal geprägt, die Struktur nachhaltig sein. „Wir wollten alle Frauen erreichen, haben die vielfältigen Themen deshalb stets variiert“, sagt Heike Besch. Von Reiseberichten bis hin zu Farbberatungen war alles vertreten. „Die Aufgaben haben wir nach Talenten aufgeteilt“, ergänzt Dorothea Bülow. Ihr Mann, Pfarrer Bülow, ließ ihnen freie Hand.

Gesprächskreis für Flüchtlingsfrauen

Dem eigenen Anspruch folgend, geht der Frauenkreis auch nach 30 Jahren mit dem Puls der Zeit. Deshalb wird seit einigen Wochen auch ein Gesprächskreis für Flüchtlingsfrauen aus Querenburg angeboten.
Zwei Mal pro Monat trifft man sich am Montagnachmittag im ev. Hustadtzentrum, Auf dem Backenberg 8.

Mit der Zeit wurden auch Männer mehr und mehr involviert. „Alle haben uns tatkräftig unterstützt. Ab dem zweiten Jahr haben wir dann auch männliche Referenten zu unseren Treffen eingeladen“, erzählt Osenberg, bevor Besch lachend klar stellt: „Aber dosiert.“

20 Jahre lang waren sie aktiv: „Dann wurde es Zeit, den Weg für die nächste Generation und neue Ideen frei zu machen“, sind sie sich einig. Diese liefern heute unter anderem Barbara Starke und Brunhilde Flemming, aktuell Dienstälteste. Sechs bis sieben Frauen gehören dem Organisationsteam an. Gut 30 Besucher kommen jeden Monat zu den Treffen. Unter ihnen natürlich auch die Aktiven der ersten Stunden.

Jetzt feierten sie alle gemeinsam im ev. Hustadtzentrum. Nur Renate Shimada, heute im Siegerland ansässig, fehlte in der Gründerrunde. Anekdoten gab es trotzdem genügend. Unvergessen ein Casino-Besuch: „Das war natürlich ein weltliches Extrem“, amüsiert sich Osenberg. Mit der Zeit habe man eben alle „Tiefen und Untiefen“ zusammen durchgemacht und viele Freundschaften geknüpft, die sich jetzt besonders auszahlen würden.