Wattenscheid-Mitte. . Im Stadtteil-Check geben Angela Feller und Hermann Hülder Wattenscheid-Mitte die Gesamtnote 3 plus. Sie hadern mit der Bürgernähe der Verwaltung.

Mit der insgesamt eher mäßigen Note „3 minus“ kommt Wattenscheid-Mitte beim Stadtteil-Check der WAZ-Leser weg. Im Stadtteil leben rund 22.300 Einwohner. Laut Stadtteil-Check sind die Freizeitangebote nur ausreichend, ebenso das Gemeinschaftsgefühl oder die Parkplatzsituation.

Befriedigend finden die Leser die Einkaufsmöglichkeiten, die Seniorenfreundlichkeit und das gastronomische Angebot. Gut sind die Nahverkehrsanbindungen und die medizinische Versorgung.

Angela Feller (62) und Hermann Hülder (66) stimmen nicht in allen Punkten mit dem Check-Ergebnis überein. Alles in allem bewerten sie WAT-Mitte mit einer guten „3 plus“.

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Die Seniorenfreundlichkeit sei hier nicht mit einer „3 minus“, sondern mit gut zu bewerten. Ebenso das gastronomische Angebot: Auch hier vergeben sie ein „gut“ und keine „3 minus“.

Angela Feller: „Man kann alles gut reden – oder auch schlecht. Wir leben gerne hier und wissen den Stadtteil zu schätzen.“ Es gebe schöne Ecken, wie die am Stadtgarten oder der Franz-Werfel-Straße – und weniger schöne wie die Hochstraße; schon wegen der vielen Leerstände. Das Ehepaar wohnt nicht weit weg vom Ehrenmal. Angela Feller: „Es ist Luxus, dass wir alles zu Fuß erreichen können. Ob Arztpraxen, Freizeitangebote, Geschäfte und Restaurants.“

Alte Häuser wurden abgerissen und neue gebaut

Die medizinische Versorgung sei gut, so sagt es auch die Leserbefragung. Hülder: „Wir haben ein Krankenhaus, eine Geriatrie, Fach- und Hausärzte.“

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Er ist ein Wattenscheider Urgestein, geboren in der Straße „Old Wattsche“, die „heute allerdings ganz anders aussieht. Hier gab es früher Fachwerkhäuser, heute steht nur noch eins – leider“. Im „Kattenoort“, wie Hülder und alte Wattenscheider das Rosenviertel jetzt noch nennen, wurden alte Häuser abgerissen und neue gebaut.

Das Ehepaar schätzt es, zentral zu wohnen. „Die Nahverkehrsanbindung ist gut. Busse, Straßenbahnen und zwei Bahnhöfe stehen in Reichweite zur Verfügung“, betont Angela Feller. Wie der Leser-Check vergeben beide die Note 2.

Freizeitangebot ist befriedigend

Einkaufsmöglichkeiten gebe es genug, fast alles sei im Stadtteil zu haben. Und dazu komme noch ein „toller Wochenmarkt“. Angela Feller: „Bis auf Kleidung vielleicht. Aber das ist Geschmackssache.“ Benoten die Leser im Check die Einkaufsmöglichkeiten mit einer 3, geben Feller/Hülder dafür „2 minus“.

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Die Freizeitangebote seien nicht ausreichend, sondern befriedigend. „Wir haben das Märkische Kino, die Freilichtbühne, den Stadtgarten, die Stadthalle, Sportplätze und ein Wellenbad“, lobt das Paar. Und hier kämen auch die Senioren auf ihre Kosten. „Es gibt das Seniorenbüro, das viele Aktionen macht. Das DRK, die Kirchengemeinden und auch Vereine bieten viel für ältere Menschen an.“ Feller: „So ist auch das Gemeinschaftsgefühl einzuschätzen. Wer irgendwo mitmachen will, ist willkommen.“ Die Note 4 aus dem Stadtteil-Check sei ihrer Ansicht nach zu schlecht, sie gibt eine gute 3.

Hermann Hülder (66) und Angela Feller (62) vor dem Fachwerkhaus Old Wattsche 9.
Hermann Hülder (66) und Angela Feller (62) vor dem Fachwerkhaus Old Wattsche 9. © Svenja Hanusch

„Bürgernähe geht anders“

Kommunalpolitik und Stadtverwaltung: Da stimmt das Ehepaar mit der Leser-Bewertung überein: Mehr als die Note 4 können auch Feller und Hülder nicht vergeben: „Das Bürgerbüro steht nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Auch kann man im Rathaus das Auto nicht mehr an- oder ummelden. Bürgernähe geht anders.“

„Es sind aber die Menschen, die überall ihren Müll hinschmeißen“

Die Sauberkeit bekommt im Check eine 4. Hülder: „Es sind aber die Menschen, die überall ihren Müll hinschmeißen. Ob in den Brunnen am August-Bebel-Platz, auf die Straße oder in die Grünanlagen. In der Innenstadt versucht der USB alles sauber zu halten.“ Er vergibt die Note 3.

Angela Feller fühlt sich nachts am Bebel-Platz oder auch in der Oststraße nicht immer sehr sicher. „Obwohl die Polizei Streife fährt.“ Sie gibt die Note 4. Die Parkplatzsituation sei allerdings mit einer „2 minus“ zu bewerten und nicht, wie im Check, mit einer „4 plus“. Hermann Hülder: „Es gibt überall Parkplätze und die Gebühren auf den Bezahlplätzen sind nicht sehr hoch.“

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Die Bochumer Stadtteil-Redaktion vertieft fortan die Einzel-Ergebnisse des WAZ-Stadtteil-Checks.

An der Leserbefragung hatten sich zwischen Ende September und Mitte November 2018 insgesamt 5535 Leserinnen und Leser beteiligt, indem sie für ihren Stadtteil Schulnoten in 13 Kategorien vergaben. Zu allen Analysen.

Wattenscheid-Mitte wurde von 205 Teilnehmern bewertet. Zu den Noten für Wattenscheid-Mitte.

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© Gerd Bertelmann