Bochum. . Der USB geht jetzt mit einem Team von Abfallkontrolleuren gegen die Verursacher von wilden Müllkippen vor. Sie legen sich auf die Lauer.

Wer seinen Müll im Schutze der Dunkelheit oder in schwer einsehbaren Haltebuchten abkippt, muss damit rechnen, künftig schneller erwischt zu werden. Seit Jahresbeginn sind vier „Abfallkontrolleure“ des USB im Einsatz, die besonders geschult sind. Besonders in den frühen Morgen- und späten Abendstunden legen sie sich auf die Lauer.

Sie observieren Containerstandplätze und andere Orte, die bekannt dafür sind, dass dort illegal Abfall abgelagert wird. Sie sichern Beweise wie Adressaufkleber, Briefe, Rechnungen, aus denen sich die Verursacher herleiten lassen könnten. Damit kann das Umwelt- und Grünflächenamt gegebenenfalls eine Ordnungswidrigkeits-Anzeige erstellen. Die Vernetzung zwischen Amt und USB erfolgt über digitale Wege.

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Wichtige Daten können dokumentiert werden

Mit einem Tablet können die Kontrolleure alle wichtigen Daten inklusive Fotos aufnehmen und es weiterleiten. Fotografiert werden auch verdächtige Autokennzeichen. Je nach Situation werden verdächtige Personen auch direkt vor Ort angesprochen. Im Schnitt melden die Abfallkontrolleure 30 Fälle pro Woche. „Die potenziellen Verursacher bekommen nun in nächster Zeit Post mit der Bitte um Stellungnahme“, sagt USB-Sprecher Jörn Denhard.

Abfallkontrolleur Frank Erler (USB Bochum, links) und OB Thomas Eiskirch. Foto: USB
Abfallkontrolleur Frank Erler (USB Bochum, links) und OB Thomas Eiskirch. Foto: USB ©

Teamleiter der Abfallkontrolleure ist USB-Mitarbeiter Frank Erler. Vorher hatte er acht Jahre lang wild entsorgte Abfälle entfernt. Jetzt will er den Umweltfrevel schon im Ansatz verhindern oder die Verursacher überführen. „Frank Erler kennt die Stellen, an denen in Bochum immer wieder illegal entsorgte Abfälle auftauchen. Tagtäglich musste er dort die Arbeitshandschuhe überziehen und die wilden entsorgten Abfälle auf seinen Wagen wuchten“, sagt Denhard. Das sei „eine erhebliche Belastung für die Umwelt und den Gebührenzahler“. Mittlerweile siebenstellig – pro Jahr – würden die Entsorgungskosten dabei zu Buche schlagen. Zudem würden sich Anwohner über „ein verdrecktes Umfeld“ beschweren.

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„Wir wollen die Verursacher vor Ort bei der Tat erwischen, um Nachahmer abzuschrecken oder Verursacher zur Verantwortung zu ziehen“, sagt USB-Geschäftsführer Christian Kley. Er und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) haben das Kontrolleur-Team unlängst einen Abend begleitet. Der OB („Bochum ist zu dreckig“) hat sich mit dem USB für das Programm „StadtRaumPflege“ eingesetzt, das 2019 mit ersten Aktionen startet.