2003 wurde das Nordbad am Rosenberg geschlossen, Anfang der Woche rückten nun die Bagger an, die das 45 000 Quadratmeter große Gelände bis Mitte Januar dem Erdboden gleich machen werden

Rosenberg. 1964 wurde das Nordbad eingeweiht, über zwei Jahrzehnte stellte es eine beliebte und viel frequentierte Anlaufstelle für die Bürger des Bochumer Nordens dar. Aus finanziellen Gründen allerdings beschloss die Stadt Mitte der 80er Jahre das Bad zu schließen. 1988 wurde es außer Betrieb genommen, vor fünf Jahren schloss auch der Freibadbereich seine Türen. Seitdem war das rund 45 000 Quadratmeter große Gelände am Rosenberg dem Verfall preisgegeben und ruhte still vor sich hin - abgesehen von dem Lärm der nahen A43.

Anfang der Woche nun rückten am Rosenberg die Bagger an, um die verlassenen Gebäude dem Erdboden gleichzumachen. Schon Mitte Januar wird nichts mehr zu sehen sein von dem ehemaligen Schwimmbad. Der komplette Abbruch soll rund 125 000 Euro kosten, wird damit aber deutlich günstiger sein, als die gut achtwöchige Beseitigung und Entsorgung der Schadstoffe auf dem Gelände gekostet hat, die rund 200 000 Euro verschlang. Johannes Reinacher von der Stadt erklärt: „Die Rohre waren mit Asbest isoliert, die Farbe in den Schwimmbecken war PCB-haltig. Das musste alles einzeln entsorgt werden. So mussten die Arbeiter sogar die Farbe von den Wänden kratzen, ehe der Abriss beginnen konnte.”

Wobei, einige Arbeiten waren den Bauarbeitern schon im Vorfeld abgenommen worden - unfreiwillig natürlich. Werner Esser, Leiter der Zentralen Dienste bei der Stadt erzählt: „Neben dem Vansdalismus, der hier in den letzten Jahren herrschte, wurde auch jede Menge Material geklaut. So wurden beispielsweise die Heizungen abmontiert und sogar die Armaturen aus den Duschräumen gestohlen.”

Wie es nun weitergeht am Rosenberg ist noch offen. Zunächst wird das Gelände wohl brachliegen, bis eine Entscheidung über die weitere Nutzung fällt...