Ab 2014 wird eine Autobrücke im Bereich des Riemker Bahnhofs dazu beitragen, die Poststraße sowie die Dahlacker/Riemker Straße vom Gewerbeverkehr zu befreien.
Hofstede-Riemke. Wie gelingt es, das Miteinander von Gewerbe und Wohnen in den Stadtteilen Hofstede und Riemke zu entflechten? Wie können die beiden Verkehrsadern „Poststraße” und „Auf dem Dahlacker/Riemker Straße” - vor allem vom Gewerbeverkehr - entlastet werden? Dieses Themen sorgten schon bei mehreren Bürgerversammlungen für erhitzte Gemüter, zuletzt im November 2007.
Nun legten das städtische Planungsamt sowie das damit beauftragte Planungsbüro „Wolters & Partner” bei einer erneuten Versammlung in Haus Röper zwei konkrete Umsetzungspläne dazu vor: einen für die Gewerbeansiedlung direkt nördlich des Einkaufszentrums „Hannibal” bis hin zur Herzogstraße (Plan Nr.702N) sowie einen Leitplan für den Bau einer Autobrücke über die Eisenbahnstrecke zwischen dem Dahlacker und dem GMU-Gelände (Plan Nr. 871). Letztere soll Teil der neuen Entlastungsstraße auf der so genannten„Salzstrecke” sein.
Die Neuerungen im Gewerbegebiet nördlich von Hannibal beschäftigten die gut 30 Besucher zuerst. Carsten Lang vom Planungsbüro erläuterte dazu die Ziele der Überplanung der vorhandenen Strukturen. „Die Grundlage dafür bildete der Masterplan Einzelhandel”, so Lang. Entsprechend darf sich zukünftig nur Einzelhandel dort ansiedeln, der nicht zentrumsrelevant ist. Deutlich wurde zudem auf Nachfrage: derzeitiges Gewerbe genießt Bestandschutz. Die dortige Wohnbebauung genießt diesen ebenfalls nur bis zu dem Zeitpunkt, wo die Häuser ohne äußerliche bauliche Veränderungen bewohnt bleiben.
Den Verkehr im Stadtteil neu zu ordnen ist wiederum das Hauptanliegen im Bebauungsplan 871 mit dem Brückenbau über die viergleisige Güterstrecke. „Wir wollen damit vor allem den heutigen Verkehr aus den Wohngebieten an der Poststraße sowie dem Dahlacker stärker heraushalten”, betonte Stadtplaner Martin Dabrock bei der Vorstellung. Natürlich gehe das nur zusammen mit den Anschlussplänen, so Dabrock weiter. Im Westen ist das „Plan 485N - GMU”, in Richtung Osten der Bauplan 784, in den jeweils die geplante Trasse schon eingezeichnet ist. Diese münde, so war zu hören, gebaut von den Investoren auf dem GMU Gelände, südlich von „Hannibal” auf die Dorstener Straße. Im Osten bestimmt vor allem der BoGeStra-Betriebshof den Straßenverlauf zur Herner Straße.
Die Straßenbrücke soll im Bereich „Bahnhof Riemke” über die Gleise gebaut werden. Knackpunkt auf der östlichen Seite ist die etwa zehn Meter hohe Böschung, die für die Querung der Güterstrecke angelegt werden muss. Dabrock legte deshalb zwei Varianten dafür vor. Bei Plan B muss die Stadt die Eigentümer eines alten Hauses entschädigen, da das dafür abgerissen werden muss. Im Gegenzug werde die Böschung sanfter angelegt und es sei mehr Platz für den Gehweg, so Dabrock.
Die anschließende Diskussion zeigte vor allem ökologische Fragestellungen auf, weil mit dem Brückenbau der Gleisanschluss an das WeDAG-Gelände fortfällt. Darüber hinaus waren sich alle einig: die Entlastungsstraße macht Sinn. Die Stadt hat nun das Planungsrecht geschaffen, um Landesmittel dafür einzuwerben. Der Bau startet trotzdem frühestens 2014.
Die Pläne liegen bis zum 13. Februar öffentlich aus, und zwar im Bürgerbüro im Rathaus (Öffnungszeiten: montags, dienstags, donnerstags von 8-18 Uhr, mittwochs von 8-13 Uhr, freitags 7-13 Uhr, samstags 10-13 Uhr) und im Planungsamt, 4. Stock, Zimmer 471. Geöffnet ist das Amt montags bis mittwochs 8-16 Uhr, donnerstags 8-18 Uhr und freitags 8-12.30 Uhr.