Mitte. . Seniorenbüro Mitte stellt sich der Öffentlichkeit vor. Gesucht Menschen, die für ihre Generation Hilfe bieten und Begegnungen schaffen. Vorbild für alle Seniorenbüros ist das Langendreerer Projekt „Mit Senioren, für Senioren“.

Es herrscht fröhliche Stimmung an diesem Tag; draußen vor dem Albert-Schmidt-Haus genießt ein Frauen-Quartett die Sonne und ihren Kaffee, drinnen herrscht reger Besucherandrang. Eingeladen hat das Seniorenbüro Mitte, das sich erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Ilka Genser von der Diakonie gehört zum Team des Büros, das in der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Altenheims sein Domizil gefunden hat. „Die Resonanz ist gewachsen. Die meisten Anfragen, die uns beschäftigen, drehen sich um Haushaltshilfen und betreutes Wohnen. Wobei die meisten Angehörigen davon mehr erwarten als barrierefreie Wohnungen. Tatsache ist, dass es viel zu wenige Altenwohnungen mit Betreuung gibt.“ Auch gab es eine Anfrage einer Altenbochumerin, die eine Einkaufshilfe braucht, die indes nur Sonderangebote nutzt. Genser: „Wir werden sammeln. Kommen mehrere solcher Bitten, wollen wir solch einen Service organisieren.“

Grundlage dafür ist ein Potenzial an Ehrenamtlichen. „Noch sind wir in der Akquise. Hinzu kommt, dass das Ehrenamt neu definiert wird: Den Freiwilligen wird keine Aufgabe zugeteilt. Vielmehr sind es die Senioren selbst, die ihre Bedürfnisse äußern, die Wünsche ihrer Nachbarn kennen. Unser Vorbild ist das Pilotprojekt aus Langendreer, ,mit Senioren für Senioren’, und daran müssen wir uns messen lassen“, erklärt Monika Koch. Gemeinsam mit Angelika Dieckmann deckt sie den städtischen Bereich ab, Christine Drüke (Diakonie) komplettiert das Quartett.

Ziel der Arbeit der Seniorenbüros ist es, dass die Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben können; wenn nötig, mit Unterstützung. Dazu bilden sich in den Stadtteilen immer mehr Initiativen. Dagmar Bartsch (59) etwa nutzt den Tag der offenen Tür im Seniorenbüro, um Kontakte zu knüpfen. Sie hat gemeinsam mit Barbara Jessel und fünf weiteren Mitstreitern die Gruppe „Nachbarschaft im Ehrenfeld“ ins Leben gerufen. „Ich möchte eine Nachbarschaftshilfe auf die Beine stellen, Begegnungen schaffen, Hilfsangebote vernetzen, wie im Alsenwohnzimmer“, sagt sie. Das nächste Treffen findet im Seniorenbüro (Heuversstraße 2) statt am 29. Oktober, 19 Uhr.

Auch Johanna Radandt vom Seniorenbeirat informiert sich über die Arbeit des Seniorenbüros Mitte. Sie weiß: Das Team hat noch einen lange Weg vor sich. Schließlich hat Radandt das Langendreerer Pilotprojekt mit losgetreten und auf Erfolgskurs gebracht. „Es gab auch Rückschläge und Probleme.“