Bochum-Gerthe. Drittklässler der Mühlenbachschule trainieren als einzige Bochumer Schüler mit internationalen Choreographen für ihren Auftritt am Wochenende bei der Ruhrtriennale. In der Oper „Surrogate Cities Ruhr“ werden sie einen Teil der Choreographie aufführen.

Konzentriert dreinblickende Kindergesichter – im Vokabelsalat zwischen Deutsch, Englisch und Französisch reduziert sich die Sprache auf das nötigste. Doch Worte sind nicht so wichtig, denn verständlich machen können sich die Drittklässler der Mühlenbachschule und das internationale Choreographen-Team um die Französin Mathilde Monnier allemal – wenn es sein muss eben auch mit Händen und Füßen. Gemeinsam studieren sie in der Turnhalle der Grundschule eine Choreographie zur Oper „Surrogate Cities Ruhr“ ein. Denn der große Auftritt steht vor der Tür: Am Wochenende treten die Kids nämlich bei der „Ruhrtriennale“ auf – als einzige Bochumer Schüler.

„In dem Stück geht es um Megametropolen, wie wir Menschen darin leben und mit ihnen umgehen“, erklärt Monnier kurz und knapp. Mehrere Tanzeinlagen beinhaltet die musikalisch-theatralische Konstellation von „Surrogate Cities Ruhr“, an der 140 Akteure beteiligt sind– unter anderem auch die Bochumer Symphoniker. Die Kinder der Mühlenbachschule führen einen Teil der Choreographie Monniers aus. „Auf der Bühne werden die Kinder eine imaginäre Stadt aufbauen“, erklärt die Choreographin: „Eine Stadt, wie sie sie sich wünschen. Denn Kinder haben eine ganz andere Wahrnehmung der Stadt als wir Erwachsene.“ Mit Kartons – groß, klein, rund und bunt – wird symbolisch die Stadt errichtet, in der sich die Kinder dann tänzerisch bewegen.

Bewegungen in Zeitlupe

Kreativität und Ausdrucksform spielen eine große Rolle. Jedes Kind soll selbst entscheiden, wie es sich um die Kartons bewegen möchte. Das sei manchmal gar nicht so leicht, sagt Lisa, eine der Teilnehmerinnen: „Wir müssen uns wie in Zeitlupe bewegen und dabei nicht umfallen.“ Das Orchester erklingt bei den Proben erst mal nur aus Lautsprechern. Spielerisch trainiert Monnier die kleinen Tänzer und erklärt die Instrumente im Stück, die den Kindern Anhaltspunkte für ihre Einsätze geben.

Aufführungen in der Kraftzentrale Duisburg

Die Aufführungen von „Surrogate Cities Ruhr“ finden am 20., 21., 26. und 27. September in der Kraftzentrale Duisburg statt. Die musikalische Leitung der Komposition von Heiner Goebbels übernimmt Steven Sloane von den BoSy.

Karten gibt es im Online-Ticketshop auf der Homepage der „Ruhrtriennale“ ab 20 Euro. Ermäßigter Eintritt für Kinder und junge Erwachsene bis 27 Jahren kostet 10 Euro.

„Wichtig ist, dass der Spaß am Tanzen nicht verloren geht, denn manchmal müssen wir eine Szene mehrmals hintereinander üben.“ Langsam und kraftvoll sollen die Bewegungen sein: „Daran müssen sich die Kinder gewöhnen. Sie müssen auch lernen, sich auf die tänzerischen Bewegungen einzulassen“, weiß Lisa Nölle, Klassenlehrerin der 3d an der Mühlenbachschule. Sie unterstützt die Kinder beim Training. Seit der ersten Probe seien die Kinder konzentriert bei der Sache: „Staunend haben sie die Choreographen beobachtet. Die Arbeit mit einem solch internationalen Team ist wirklich toll.“