Mitte. . Das Sioux-Duo „Lyuptala“ sorgt mit Kostümen und Tanz für indigenes Flair im Zoo.Pfeil- und Bogenschießen standen bei den aus der ganzen Stadt angereisten Kindern hoch im Kurs.

Es gibt Dinge im Leben, die sind halt zeitlos und kommen immer bombig an. Zu beobachten an der Klinikstraße: Zwar möchte der sechsjährige Hendrik lieber ein Cowboy sein, doch für das Indianerfest im Tierpark wechselte er gerne mal die Seiten. „Wir lassen uns in den Ferien fast jede Woche ein neues Thema einfallen“, sagte Judith Becker, Zoo- und Museumspädagogin. So ging es im Tierpark nun nach den Motto-Tagen „Zauberei“ und „Zoo-Olympiade“ mit dem Indianerfest abenteuerlich weiter.

Die Erdmännchen blickten durch ihre Glasscheibe in dieser Woche auf einen Parcours aus Strohballen und Zelten, den die Kinder mit einem Steckenpferd passieren konnten. Lang auch die Schlangen vor der Station, bei der Jungen wie Mädchen mit Pfeil und Bogen schießen durften. Am besten kam ganz klar das Thema „Goldgräber“ an. In einem portablen Sandkasten in Tischhöhe hatten die Tierpark-Mitarbeiter kleine glitzernde Dekosteine sowie hübsche Muscheln versteckt.

Viele kommen schonverkleidet in den Park

Mit einem Sieb galt es, diese zu finden. Die kleinen Schätze hielten die Kinder alle stolz in ihren Händen. Die meisten Besucher hatten sich zuvor bereits auf das Thema eingestimmt. „Viele kommen in Indianerkostümen zum Tierpark“, so Judith Becker. Auch wer in zivil gekleidet den Tierpark betrat, blieb nicht lange ohne indigenen Schmuck und Bemalung. Dafür sorgten Zoo-Mitarbeiterin Katrin Höll und jede Menge Bastelbedarf, Kopffeder natürlich inklusive. Schnell gab es also ein paar Indianer mehr.

Indes wichen Pony und Esel aus ihrem sandigen Gehege, um Platz zu machen für das Indianer-Duo „Lyuptala“. „Wir tragen keine Kostüme, das sind originale Indianeroutfits, geschmückt mit echten Haaren vom Skalp“, betonte Winyan-suta-Najin, so der Name auf Lakota, einem Dialekt der Stammesgruppe der Sioux-Indianer. In deutscher Sprache heißt sie Simone Müller und verbreitete mit ihrem Kollegen indigenen Flair.

Tipi-Tänze mit indigenem Flair

„Wir haben Lyuptala bereits im vergangenen Jahr engagiert, weil die beiden so authentisch sind“, erklärte Judith Becker vom Tierpark und zeigte auf die Kleidung aus echtem Hirschleder und aufwendigen Stickereien. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Nape Tanka, auch Edgar Pahl genannt, tanzte Müller zu musikalischen Klängen vom Rekorder um das Tipi herum.

Doch wie immer gab es auch die Gäste, die einfach nur Wert legten auf die guten alten Klassiker. Dazu zählte auch die vierjährige Greta. Denn Federschmuck hin und Indianermusik her: Die Kleine wollte zuerst zu den Robben. „Das gehört für sie zum Standardprogramm, das ist bei jedem Besuch so“, sagte ihr Vater Stefan Schomberg und lachte. Manche Dinge im Leben sind halt zeitlos.