Grumme. Stadtteilladen und Studierende befragten ältere Bürger nach ihren Wünschen zu mehr Lebensqualität in Grumme. Fazit: Ein „Hilfe-Telefon“ soll ins Leben gerufen werden. Und auch mehr Bänke im Stadtteil wären schön. Doch die Befragten verteilten auch Lob für ihren Sprengel

„Sind wir mit unseren Angeboten und Projekten noch gut aufgestellt?“ Das wollte der Stadtteilladen Grumme wissen. Sozialarbeiterin Silke Neufeld lud deshalb nicht nur Studierende an der Evangelischen Fachhochschule (EFH) zum wiederholten Male zur Bürgerbefragung in den Stadtteil ein. Sie organisierte auch einen Bürgerabend. Knapp 20 Leute kamen und diskutierten miteinander und mit den Studierenden. Themen waren Verbesserungswürdiges im Quartier sowie das soziale Miteinander. Am Ende bildeten sich zwei Arbeitsgruppen zu „Hilfe-Telefon“ und „Mehr Bänke im Stadtteil“.

Den Aufschlag übernahmen die Studenten der Gemeinwesenarbeit. 42 Menschen hatten sie vor Edeka, Goeke, Lidl und dem Stadtteilladen befragt. Ergebnis zur „Lebensqualität“: „Wir wohnen gerne hier.“ Denn: Die Anbindung an die Innenstadt mit Bus und Bahn sei sehr gut. Die meisten Leute haben einen Balkon oder Garten.

Die Probleme steckten jedoch im Detail. Studentin Katharina Bensel: „Manche Bürger vermissen Einkaufsmöglichkeiten sowie Hilfe im Alltag.“ Hinzu käme, dass Autos die Bürgersteige zuparken in den Wohnquartieren sowie die nicht optimale Erreichbarkeit des Stadtteilladens, den immerhin alle kennen.

Die Diskussion zeigte weitere Probleme auf. „Die Autos fahren trotz Zone 30 zu schnell. Selbst der Bus gibt auf der Aggerstraße Gas“, hieß es zum Verkehr. Für die Lenneschule gab es den Wunsch nach einer neuen Nutzung, nachdem im Sommer 2013 die katholische Hauptschule geschlossen wurde.

Neufeld und EFH-Professorin Helene Ignatzi wollten das konkreter haben. „Was verbessert Ihre Lebensqualität?“, war deren Frage. Neufeld wies dazu auf das neue Angebot „Klönabend“ hin, den eine frischgebackene Rentnerin ins Leben gerufen habe.

Nächster Klönabend am Mittwoch

Das Stadtteil- und Internetcafé ist von Dienstag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr sowie dienstags und freitags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Montags trifft sich das Eltern-Kind-Café von 10 bis 12 Uhr in den Räumen. Weitere Informationen zum Stadtteilladen und dessen Arbeit gibt es auf www.stadtteilweb.de oder unter Tel. 59 12 14.

Der nächste Klönabend ist am Mittwoch, 2. Juli, von 19.30 bis 21 Uhr.

Ergebnis: Die Anwesenden wünschten sich unter anderem eine Theatergruppe sowie mehr Bänke im Stadtteil. Ursula Dorpmund schlug ein „Hilfe-Telefon“ vor, für alle Sachen, die man körperlich nicht mehr schafft. Zu den Bänken hieß es, dass vor allem an den Teichen Ruheorte fehlten. Zudem kam der Vorschlag, dass man diese in Zusammenarbeit mit den Studierenden und dem Jugendtreff „Sit down“ selbst aus Paletten herstellen könne.

Fazit: Die EFH-Studierenden werden zunächst die Arbeit im Stadtteilladen weiter begleiten. Die beiden neu eingerichteten Arbeitskreise „Hilfe-Telefon“ und „Mehr Bänke im Stadtteil“ werden voraussichtlich ihre Arbeit nach den Sommerferien aufnehmen.