Goldhamme. . Stadtumbau Goldhamme: Ifak trägt neues Hilfs- und Bildungsangebot.Ortsteil soll ein Zentrum an St. Anna-Kirche bekommen

Zehn Jahre lang stand die Alte Post an der Normannen-/Ecke Kohlenstraße leer, eine der vielen Problemimmobilien in Goldhamme. Die Stadt hatte wegen der Eigentumsverhältnisse lange keinen Zugriff. Doch jetzt steht fest: Die 120 Quadratmeter große Bürofläche wird zu einem Bewohnertreff umgebaut, den die Ifak unter ihre Fittiche nimmt.

Eingeweiht wird dieser neue Anlaufpunkt im August. Der Umbau wurde zu 80 Prozent mit Fördermitteln finanziert. „Der Betrieb wird dann aber ohne Unterstützung der Stadt laufen“, sagt Karsten Schröder vom Stadtumbaubüro. Das Projekt ist Teil der Westend-Maßnahmen, die – wie berichtet – jetzt allein in Goldhamme fortgeführt werden. Sogenannte benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie Migranten, Mädchen, junge Arbeitslose und Senioren sollen hier Hilfe, Bildungs- und Kommunikationsangebote finden. „Vor allem das bürgerschatfliche Engagement kann damit gefördert werden“, so Schröder weiter.

Griesenbruch hat seinen Springerplatz, Goldhamme aber fehlt bislang ein Zentrum. Die Planer wollen ein städtebauliches Zentrum für den Ortsteil schaffen. Dazu haben sie sich das Gelände rund um die St. Anna-Kirche an der Normannenstraße ausgeguckt. Der öffentliche Platz ist bislang unattraktiv. Ziel ist es, die Parkplätze zu verlagern, um hier einen Treffpunkt schaffen zu können. „Der Pfarrer erzählte, dass sich Leute dort treffen und abends auf den Kirchenstufen sitzen. Also lagen wir mit der Auswahl richtig“, erläutert Brigitte Küch vom Planungsamt. Wie genau dann Goldhammes neue Mitte aussehen könnte, das bestimmen die Bewohner selbst. „Wir werden in Bürgebeteiligungen fragen: Was wollt ihr?“

Die Goldhammerin Martina Schmück-Glock (SPD) räumt zwar ein, dass im Griesenbruch und in Stahlhausen das Engagement der Bewohner während der sieben Projektjahre im Westend weitaus stärker war als in Goldhamme, doch „ohne Ideen und Mitwirkung der Menschen kann ein Stadtumbau nicht funktionieren“. Kopfzerbrechen bereitet noch die leerstehende Martinikirche. Auch hier sollte ein neuer Treffpunkt entstehen; Planer hatten sich neuen Schwung für den Ortsteil erhofft. Zuletzt hatten Studenten in einem Wettbewerb Ideen zu Papier gebracht. Der Siegerentwurf sah eine flexible Lösung mit einer variantenreichen Nutzung, von Sport über Bildung bis hin zu Bandproben vor. „Das Presbyterium und die Kirchengemeinde müssen sich entscheiden“, so Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch.