Amtshaus Harpen ist gerettet. Förderverein wird gegründet

Harpen. Das Amtshaus Harpen ist gerettet und soll zum Begegnungszentrum ausgebaut werden. Lange Zeit scheiterte die Absicht von Harpener Bürgern, ihr „Wohnzimmer“ zu erhalten, vor allem an den enormen Kosten für Brandschutz und Instandsetzung.

Der nächste Schritt wird sein, dass sich der Förderverein gründet. Das sollte eigentlich bereits in der nächsten Woche, am 17. Juni, passieren. „Doch durch das Pfingst-Unwetter sind die Zufahrt und der Eingang des Amtshauses unpassierbar. Wir werden uns um eine Woche vertagen müssen bis zum 25. Juni, 19 Uhr“, erklärt dazu der Anwalt Christof Wieschemann, der das Projekt unterstützt und zu den Gründungsmitgliedern zählen wird.

Es gab ein Gespräch zwischen Bürgern, Kämmerer, Liegenschaftsamt, Zentralen Diensten und Noch-Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg. „Dort wurde uns ein gutes Übernahmeangebot im Rahmen des Erbbaurechts unterbreitet. Hinzu kommt: Der Bezirk Nord hat uns eine finanzielle Beteiligung in nicht bezifferter Höhe aus seinen Eigenmitteln zugesichert“. Haushaltstechnische Hindernisse wurden ausgeräumt, die bürokratischen Hürden sind genommen. Wieschemann: „Henry Donner, der wahrscheinliche Nachfolger von Susanne Mantesberg, hat uns ebenso Unterstützung zugesagt.“ Der künftige Förderverein wolle die Harpener nicht „zwangsbeglücken“; vielmehr erhofft er sich Impulse fürs Bürgerzentrum. „Natürlich brauchen wir eine gewisse Grundauslastung, um ein finanzielles Polster zu bekommen. Doch wir wollen eine Vielzahl an Großveranstaltungen.“

Kontakt zu Theatergruppen

Die Initiatoren um Wieschemann und Hans Albert vom Bürgerschützenverein Harpen haben bereits Kontakte zu Theatergruppen aufgenommen. So will das Ensemble „Wilhelmshöhe“ ins Amtshaus einziehen, weil es keine Bleibe mehr hat. Ein Theatermacher plant überdies, eine Seniorentruppe zu gründen mit Mitspielern aus der Bevölkerung. Das Angebot im Bürgerzentrum soll über alle Generationen gehen, vor allem aber den Bedarf älterer Harpener decken. Es fehlten Gymnastikräume oder Treffpunkte für Seniorennachmittage mit Tanz und Musik. „Wir suchen Harpener, die bereit sind, sich dort einzubringen“, so Wieschemann. Auch an Jugendliche wird gedacht: Laut Wieschemann soll der Jugendtreff Wodanstraße vielleicht aufgegeben werden. Im neuen Bürgerzentrum wären Kapazitäten als Ersatz vorhanden. „Und die leerstehenden zwei Wohnungen im Gebäude wollen wir für eine betreute Wohngruppe für Jugendliche nutzen.“

Verschiedene Projekte

Ein Nachbar hat zugesichert, im Amtshaus viermal pro Jahr einen Indoor-Flohmarkt zu veranstalten. Die Musikschule erwägt dezentrale Projekte in den Stadtteilen.

Sobald sich der Förderverein gegründet hat, soll es an die Umsetzung des Konzeptes gehen. Frank Allmeroth, Leiter der Zentralen Dienste, will für eine neuerliche Beschlussvorlage die Brandschutz-Erfordernisse in einem Gutachten festzurren. „Wir machen von der bisherigen Nutzungsgenehmigung für das Haus Gebrauch, teils gibt’s Bestandschutz.“ Dann wird alles dem Bezirk Nord vorgelegt, der entscheiden wird, wie viel aus dem Etat von 300 000 Euro ans Schulzentrum und ans Amtshaus gehen wird.