Bürgerversammlung zur Neunutzung der Von-der-Recke-Schule.Einige wollen Altbau erhalten, andere sind für Neubebauung
Hamme. Soll an der Von-der-Recke-Straße ein neues Wohngebiet anstatt der Grundschule entstehen? Oder sollte das städtebauliche Konzept durch die Umnutzung der Schulgebäude eine – wie auch immer geartete – neue Nutzung des Areals vorsehen?
Sachgebietsleiter Martin Dabrock vom städtischen Planungsamt stellte bei einer Bürgeranhörung in der Epiphaniaskirche zwei Konzeptideen vor, was mit dem Gelände nach dem Auslaufen des Schulbetriebs zu Beginn der Sommerferien geschehen kann. Fest steht: die Sporthalle auf dem Gelände soll erhalten bleiben, um den regionalen Sportvereinen in Hamme und Hordel weiterhin eine Trainingsstätte zu bieten.
Alles weitere bleibt offen. Die erste Idee sieht eine reine Wohnbebauung vor. Dabei werden sämtliche Schulgebäude abgerissen, um zweigeschossige Reihenhäuser zu errichten. Die Fläche des Altgebäudes wird als Parkplatz für die Halle vorgesehen. „Wir denken an Mietreihenhäuser für junge Familien zu erschwinglichen Preisen, die derzeit durch das Land besonders gefördert werden“, so Dabrock beim Vortrag. Späterer Kauf nicht ausgeschlossen.
Die zweite Variante sieht eine neue Nutzung für die Schulgebäude vor, bei der nur rund um das Hausmeisterhaus neue Wohnungen entstehen. Für die Schule soll es zunächst ein sogenanntes Interessensverfahren geben, bei dem potenzielle Nutzer ihre Pläne vorstellen können. Das hat allerdings mehrere Vorgaben: Der Interessent soll den Gebäudekomplex aus Alt- und Neubau (aus den 50er Jahren) kaufen. Eine Nutzung, die viel Verkehr verursacht, ist derzeit ebenso ausgeschlossen wie Angebote, die später durch die Stadt bezuschusst werden sollen.
Die anschließende Diskussion unter den 22 Besuchern, davon zahlreiche Politiker, erbrachte klare Positionen. SPD-Bezirksvertreter Rudolf Malzahn sprach sich für die Umnutzung der Schulgebäude aus, weil es dafür Interessenten gebe: „Das Verfahren können wir über die Hammer Runde organisieren, um so möglichst bürgernahe Angebote zu entwickeln.“
Dr. Sascha Dewender, CDU-Vertreter im Bezirk Mitte, votierte für die Bebauung: „Hier Wohnraum zu schaffen, tut dem Stadtteil gut, vor allem, wenn junge Familien einziehen.“ Anwohner Ralf Omensitter schloss sich dem an: „Wenn kein Schulbetrieb mehr ist, passt das am besten in die Gegend.“
Hermann Päuser (SPD) bevorzugte eine dritte Lösung: Altbau erhalten, da erst kürzlich teilrenoviert, den Neubau abreißen für Wohnungen.
Anwohner Oliver Schardach wünschte sich, dass in dem Zuge das Kriegerdenkmal von 1864 und 1870/71 vor der Schule entweder instand gesetzt oder durch eine Platte ersetzt wird. Dafür erhielt er den meisten Beifall am Abend.