Grumme. Dafür wurde das ehemalige Pfarrhaus an der Johanneskirche barrierefrei umgebaut. Die Eröffnung fand im Rahmen des Stadtteilfestes in Grumme statt, was nicht bei allen Bürgern gut ankam. Doch 2015, das wurde am Rande des Geschehens bekannt gegeben, gibt es wieder ein klassisches Straßenfest

„Nach mehreren Umzügen hat der Jugendtreff ,Sit down’ im ehemaligen Pfarrhaus nun sein endgültiges Zuhause gefunden.“ Darüber freute sich Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz, als sie – wie seit Jahren – das diesjährige Stadtteilfest offiziell eröffnete. Der Verein „Leben im Stadtteil“ (Stadtteilladen) und die Evangelische Kirchengemeinde Bochum (Bezirk Johanneskirche) richteten es – unterstützt von der Bezirksvertretung Nord - aus. Die Eröffnungsfeier für das barrierefreie Jugendhaus, das zukünftig auch Bewohner der Lebenshilfe besuchen werden, gehörte da als wesentlicher Teil dazu.

Vereinsvorsitzende Edelgard Drees legte eine Schippe drauf: „Im Gegensatz zur üblichen Finanzierung durch öffentliche Gelder flossen hier im erheblichen Maße Stiftungsmittel, Mittel des Vereins sowie das Geld von Bürgern aus dem Stadtteil mit ein.“ (siehe Info-Box). Letztere beteiligten sich, z. T. durch ehrenamtliche Aktionen, mit rund 10 000 Euro am Projekt.

Drees und Scholz waren sich zudem zusammen mit zahlreichen Festbesuchern einig: Das sonnengelb gestrichene Haus ist toll geworden und bietet Platz für die Kinder- und Jugendlichen.

Jugend beteiligt sich rege an den Festaktionen

Gut 30 Jugendliche, die Kindertagesstätten und Grundschulen im Quartier beteiligten sich dann an den Festaktionen zwischen Jugendhaus und Johanneskirche. So betreute der Nachwuchs seine Stände, die Schulen „Liborius“ und „In der Vöde“ präsentierten Gesangs- und Tanzaktionen und die Tagesstätten waren mit Spielständen und Auftritten beteiligt.

Umbau kostete 240 000 Euro

Der Umbau des Pfarrhauses zum barrierefreien Jugendhaus kostete etwa 240 000 Euro. Den größten Einzelbetrag gab die Stadt mit 100 000 Euro dazu.

Die Stiftung Wohlfahrtspflege, die Stiftung Software AG (Darmstadt), die ev. Gemeinde, der Verein „Leben im Stadtteil“, die Stadtwerke, Gladen Engineering und Bürger aus dem Stadtteil beteiligten sich ebenfalls.

Höhepunkte setzten das Stegreiftheater der mit Masken verkleideten „Familie Tagarat“, Aktionskünstlerin Anna Oestreich als Hase und Schmetterling sowie Schülerin Heidi Emmenegger mit ihrem „Ave Maria“. Die gut 400 Besucher waren begeistert.

Wer allerdings eine Neuauflage des klassischen Straßenfestes entlang der Ennepestraße auf kleinerem Raum erwartete, sah sich enttäuscht. „Mir fehlen die vielen Stände und der Pommesstand“, bemängelte zum Beispiel eine Besucherin. Sozialarbeiterin Silke Neufeld, die die Festorganisation mit Jugendhausleiterin Alexandra Brolik übernommen hatte, erklärte dazu auf Nachfrage: „In 2015 findet wieder das klassische Straßenfest zum gewohnten Zeitpunkt im Sommer statt.“

Festakt am Tag zuvor

Dem Fest ging tags zuvor ein Festakt mit allen Baubeteiligten voran. Pfarrer Volker Rottmann erinnerte an die Raumprobleme des Jugendtreffs, der im Jahr 2000 durch den Arbeitskreis Jugend des Stadtteilprojektes auf den Weg gebracht wurde: „Zunächst war er im ,Wichernhaus’, das abgerissen wurde für Senioren-Wohnungen, dann im Pavillon der 2006 geschlossenen Kindertagesstätte Liboriusstraße. Hier hat er nun ein Zuhause.“ Da Inklusion derzeit ein Thema in Kindergarten und Schule sei und die Gemeinde mit der Lebenshilfe zusammenarbeite, sollte die neue Einrichtung auch barrierefrei sein. Sein Dank galt vor allem dem Jugendamt, dem Verein „Leben im Stadtteil“ und der Politik, deren Zusammenwirken das möglich machte. Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg freute sich über den langen Einsatz aller Beteiligten zum Wohl der Kinder.