Harpener wollen Förderverein gründen. Fortschritt bei Gesprächen mit der Stadt
Harpen. Die Chancen auf Erhalt des Amtshauses Harpen sind für die Orts-Vereine und Bewohner in greifbare Nähe gerückt: Dem Förderkreis liegt nun ein Angebot des Liegenschaftsamtes zur Übernahme vor. „Ein sehr faires“, wie es Hans-Heinrich Albert vom Bürgerschützenverein Harpen einschätzt. Indes seien noch etliche Fragen offen, etwa über Nebenkosten.
„Auch muss noch geklärt werden, ob und in welchem Umfang vor einer Übernahme noch Investitionen durch den Bezirk Nord erfolgen, und ob sich die Stadt an den Sanierungskosten beteiligen könnte; der Brandschutz hat oberste Priorität.“
In diesen Tagen folgen weitere Gespräche der Harpener mit Liegenschafts- und Bauordnungsamt. Albert hofft, dass die Stadt die Nutzungsgenehmigung für den Saal (bislang bis 30. Juni) noch einmal „als Signal“ verlängert. „Dann könnten wir im Juni den Förderverein ins Leben rufen, der künftig das Haus tragen soll.“ Vertreter von Vereinen, vor allem aber auch Privatpersonen, zeigten bei der Veranstaltung zur Zukunft des Hauses im Herbst letzten Jahres große Bereitschaft, sich in diesem Förderverein zu engagieren. Der BSV und der Musikzug Harpen haben seither etliche Musik- und Unterhaltungsabende auf die Beine gestellt, bei denen stets für den Erhalt des Amtshauses gesammelt wurde. „Ich denke, wir bekommen genügend Geld für die Übernahme zusammen“, sagt Albert. 4610 Euro wurden bis heute gespendet.
Die Spendenbüchse wird auch am kommenden Samstag, ab 11.30 Uhr, kreisen. Dann wird im Amtshaus ein Doppeljubiläum gefeiert: 100 Jahre Amtshaus, 140 Jahre BSV Harpen. Hans-Heinrich Albert: „Wir wollen an diesem Tag den Bürgern und Vereinen die über den Ortsteil hinausgehende, kulturelle Bedeutung des Amtshauses wieder mal ins Gedächtnis rufen.“
Wie berichtet, sah es lange Zeit düster aus um die Zukunft des Gebäudes. Sanierungsstau, Brandschutzmängel – die Stadt entschloss sich zum Abriss. Doch da ertönte der Aufschrei der Harpener Vereine, für die es keine alternative Bleibe im Stadtteil gibt. Die Idee: Ein Förderverein übernimmt das Haus im Rahmen des Erbbaurechts, um es in Eigenregie zu führen. Es soll eine Stätte für Sport, Kursangebote, Senioren, Feiern und Theater werden. Doch die Kosten zum Erhalt sind hoch. Immer wieder wurde die Nutzungsgenehmigung für den Saal provisorisch verlängert, um Verhandlungen zu ermöglichen. Jetzt sehen sich die Gesprächspartner auf der Zielgeraden, sofern eine Einigung über Investitionen und Fördermittel erzielt werden kann.