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Diese Kombination scheint wahrlich gelungen. So musste das ehemalige Bogestra-Gebäude mit seiner historischen Fassade weder an Charme einbüßen, noch an Funktionalität. Auch wenn seit 2005 keine Straßenbahnen mehr in das Depot am Castroper Hellweg 330 einfahren, wird in Zukunft in der sanierten Halle weitergearbeitet, wenn auch in einer anderen Branche. Wie genau das neue Energieeffizienzzentrum (EEZ) schon bald aussehen wird, davon konnten sich die Bürger am Samstag bei einem Baustellen-Rundgang ein Bild machen.

„Da muss ich erst einmal gucken, wo ich hier überhaupt stehe“, sagte ein ehemaliger Elektriker der Bogestra in der sanierten Werkstatthalle, der hier von 1972 bis 2004 gearbeitet hat. Kein Problem, denn geführt wurden der Rentner sowie die übrigen Besucher von Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch sowie von Jan-Robin Schäfer von der Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum mbH (EGR.).

Dabei informierten die Experten über die fertig gestellten sowie noch im Bau befindlichen Bereiche. „Natürlich hätte man alles abreißen können, aber eine Stadt lebt doch von der Erinnerungskultur“, betont Kratzsch mit Blick auf die alte Fassade. Die Halle selbst indes zeigt sich im neuen Kleid. Bereits im nächsten Jahr soll die Werkstatthalle mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern mit zwölf Boxen, von denen zehn (je 190 Quadratmeter) als Werkstatt dienen. Ausgelegt wurden bei der Flächensanierung eine wasserundurchlässige Abdeckungsschicht, damit kein Regen in den kontaminierten Boden sickern und somit die Schadstoffe ausspülen kann. Eine Besonderheit ist die lange Einfahrt der mit Glas überdachten Halle. „So kann bei jeder Wettersituation problemlos ein- und ausgeladen werden“, betont Jan-Robin Schäfer. „Eine Dachsanierung wird noch durchgeführt, da das Glasdach in Teilen undicht ist.“

Neu ist auch das komplette Bürogebäude direkt hinter dem Bogestra-Gebäude, mit einer Fläche von 2600 Quadratmetern. Entscheiden können die Unternehmen dabei selbst, ob sie eine Werkstatthalle mit oder ohne Büro anmieten möchten, oder eben ein Büro allein. Fünf Unternehmen haben sich bereits im neuen Gebäude angesiedelt (siehe Infokasten). „Daran kann man sehen: Der Bedarf ist da“, so Schäfer. Der Quadratmeterpreis liegt hier bei 6,40 Euro, niedriger wird er für die Werkstatthallen.

In Zukunft soll das EEZ als ein Innovationsstandort für kleine und mittlere Jungunternehmen in der Gründungsphase entwickelt werden, die im energieeffizienten Bauen, Wohnen und Sanieren sowie in der Ressourcen schonenden Produktion oder Mobilität tätig sind.