Evangelische Gemeinde in Hordel baut sich ein neues Gemeindezentrum.Nun hofft sie auf finanzielle Unterstützung vom Kreissynodalvorstand

Hordel. Am zukünftigen Gemeindezentrum der evangelischen Ortsgemeinde Hordel, Finefraustraße 2, gibt es noch einiges zu tun. Diesen Eindruck hinterließ eine Begehung des Bevollmächtigtenausschusses der Gemeinde zusammen mit Superintendent Peter Scheffler.

Bauleiter Peter Schulz (Leiter der kreiskirchlichen Bauabteilung) erklärte bei der Besichtigung der Räume: „Wir nehmen den gesamten Innenputz aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit der Wände herunter.“ Stattdessen werde ein Sanierputz aufgetragen, der die Feuchtigkeit aufnehme und abgebe, ohne dass Bauschäden oder gar Schimmelpilze entstünden. Vor allem Schimmel hatte zur Folge, dass die Räume unter der Kindertagesstätte in der Kolonie Dahlhauser Heide über Jahre kaum genutzt wurden.

Kirche und Gemeindehaus verkauft

Heute stellt sich die Situation anders dar. Zum Abbau der hohen Schuldenbelastung von 670 000 Euro (Stand September 2011) verkaufte die Gemeinde Ende 2013 die Versöhnungkirche nebst angeschlossenem Pfarrhaus (Hannoverstraße 74). Das Gemeindehaus Hannoverstraße 38 ging ebenfalls an einen Investor. Nun bleibt allein dieses Zentrum für die Gemeindearbeit im Stadtteil übrig.

Die Sanierungsarbeiten werden nun zu Ende gebracht, nachdem das soziale Firmenprojekt „Tapeten-Wechsel“ von BP schon zum Auftakt im Herbst 2013 geholfen hatte (Die WAZ berichtete). Schulz: „Die Wände werden wir auch von außen aufgraben – wie in Teilen schon im unteren Bereich geschehen – um das Mauerwerk zu versiegeln und zu dämmen.“ Komplizierter werde das, so der Bauleiter, im oberen Gebäudebereich, weil der Kindergarten weiterhin einen Zugang benötige. Diesen sagte er dem anwesenden Einrichtungsvertreter Rolf Sebastian zu.

Auf Baufortschritte konnte Schulz zudem verweisen. Neue Fenster und Türen schaffen Wärmedämmung und geben den Räumen mehr Licht. Durch das Absenken der Fenster bis zum Boden wird es zukünftig einen Ausgang zu einer Terrasse am Haus geben. Mehrere Räume sind schon vollständig renoviert sowie der Toilettenbereich teilerneuert.

Die Bauarbeiten verschlingen jedoch mehr Geld als geplant. Der Kostenvoranschlag von 150 000 Euro (Stand 2011) ist nicht zu halten. Derzeit wird von 233 000 Euro Baukosten ausgegangen. Beim Kreissynodalvorstand (KSV) liegt deshalb ein Antrag auf einen Zuschuss vor.

Superintendent Peter Scheffler erklärte dazu: „Ich werde den KSV über den Stand der Arbeiten informieren und dafür werben, die Arbeiten zu unterstützen.“ Seine Begründung: die fehlenden weiteren Räumlichkeiten für die Gemeinde.

Die Arbeiten werden in diesen Tagen fortgeführt. Pfarrer Walter Tschirch, Sprecher des Bevollmächtigtenausschusses der Gemeinde: „Wir wollen zu Ostern mit einem Fest hier einziehen.“ Entsprechende Anträge für die Mitnutzung des angrenzenden Parks stellte er bereits bei der Stadt.