CDU-Riemke schlägt vor, die Autobahnzufahrten bis zur Rensingstraße zu verlängern. Damit könnten die Anwohner der Herner Straße entlastet werden
Riemke. Mit Ausbau des gemeinsamen Gewerbegebietes der Städte Bochum und Herne wird auch die Verkehrsbelastung in den nächsten Jahren in Riemke zunehmen; das bescheinigen nicht zuletzt Gutachten für die ehemaligen Nokia-Flächen, genannt „HER-BO 43“.
„Den Anwohnern dürfen nicht noch mehr Lärm und Abgase zugemutet werden“, findet Lothar Gräfingholt, Vorsitzender der CDU-Riemke. Dort verlagere sich der Verkehr auch mehr und mehr auf die Seitenstraßen. Es müsse dringend nach Möglichkeiten gesucht werden, die Herner Straße im Zentrum von Riemke nachhaltig zu entlasten.
Doch auch die Anschlussstelle selbst sei heillos überlastet: „Egal, um welche Uhrzeit: Für Autofahrer gibt’s Rückstaus, Fußgänger empfinden die Ampelschaltung als katastrophal.“ Gräfingholt wird deshalb im heutigen Hauptausschuss beantragen, den geplanten sechsspurigen Ausbau der A 43 zu nutzen, um eine Zufahrt direkt ins Gewerbegebiet zu schaffen, ohne die Herner Straße zu streifen. „Damit könnte der weiter zunehmende Verkehr insbesondere zum geplanten Gewerbegebiet direkt dorthin abgeleitet werden.“ Das Gremium befindet über die Planfeststellung für den sechsstreifigen Ausbau der A43 zwischen Riemke und Kreuz Herne.
Gräfingholt: „Durch die Verlagerung der Firma Kost ergibt sich eine einmalige Möglichkeit. Dazu muss das Planfeststellungsverfahren genutzt werden. Im Bereich der Anschlussstelle Riemke werden die Zufahrten in beiden Fahrtrichtungen der A 43 parallel zu den Fahrbahnen verlängert. Damit wird eine zweite Ein- und Ausfahrt geschaffen, um die Rensingstraße unmittelbar anzubinden. Dies sollte wie auf der A 40 an der Ausfahrt Riemke – Herner-/ Hofsteder Straße erfolgen.“
Das Kost-Gelände liegt unter der Autobahnbrücke; für den AGR-Standort könnte der Landesbetrieb ein Kaufangebot unterbreiten. „Richtung Wuppertal kein Problem, liegt die Zufahrt doch auf der selben Seite. Richtung Münster würde dann die Brückenanbindung helfen, so dass die Kreuzung Herner-/Rensing-/Cruismannstraße nicht erneut umgebaut werden müsste.“
Ungeklärt ist bislang die Zukunft des ehemaligen Geländes Möbelhaus Unger an der Kreuzung. Viele Riemker fragen sich seit Abriss des Gebäudes, wann dort eine Neunutzung kommt: Das Bebauungsplanverfahren läuft, vorgesehen hatte der Investor Hardeck Bürogebäude entlang der Herner Straße.
Vor drei Jahren jubelte die Politik noch: „Mit dem Abbruch der alten Unger-Gebäude bestehe die Chance, den Eingangsbereich Riemkes und damit der Stadt optisch deutlich aufzuwerten.“ Der Leerstand ist abgerissen, doch seither gibt’s keine Bestrebungen mehr; das Verfahren ruht.