Grumme. . Steinbrocken vereiteln nun das kostenlose Parken auf der Klinikstraße.CDU stellt Antrag im Bezirk Mitte, alten Beschluss aufzuheben
Eine Unverschämtheit nennen es viele, denen auf der Klinikstraße die Findlinge erstmals ins Auge stoßen. Und längst nicht alle, die schimpfen, sind Autofahrer. Die Stadt hat per Beschluss der Bezirksvertretung Mitte große Steinbrocken auf der Parkseite aufgereiht, um hier das Parken zu verhindern. Diese stammen vom Baugrundstück für das Musikzentrum an der Viktoriastraße.
Nachdem die Stadtwerke ihre Fernwärmeleitung an der Klinikstraße fertig verlegt hatten, wurden die Steine platziert. Bislang konnten Tier- und Stadtparkbesucher hier ihre Autos kostenlos abstellen. Das Freiparken wussten auch Mitarbeiter und Besucher des Josef-Hospitals zu schätzen.
Die CDU-Fraktion hatte sich bereits Ende 2012 gegen die Pläne gestemmt. Nach Ansicht von James Wille, Fraktionschef im Bezirk Mitte, geht das Parkverbot zurück auf den Wunsch von Prof. Peter Altmeyer als Geschäftsführer des Josef-Hospitals, das Klinik-Parkhaus besser auszulasten.
Wille zitiert aus einem Schreiben Altmeyers an den Baudezernenten Kratzsch vom Februar 2012: „Nach nunmehr zwei Jahren haben wir die Erfahrung machen müssen, dass ein Großteil unserer Mitarbeiter, Patienten und Besucher bevorzugt die freien Parkflächen an der Klinikstraße/Gudrunstraße nutzt.“
Nach Ansicht der CDU-Fraktion ist es skandalös, „offensichtlich auf Geheiß der Stadt Bochum einem privaten Unternehmen durch Reduzierung des öffentlichen Parkraums einen Vorteil zu verschaffen“, soweit James Wille, und kündigt für die nächste Bezirks-Sitzung am 6. Februar den Antrag an, den alten Beschluss aufzuheben, das Parken allerdings durch Nutzung von Parkscheiben zeitlich (auf maximal drei Stunden) zu beschränken.
Zumal die jetzige Lösung wenig sozialverträglich sei, wenn Besucher den Tierpark oder Spielplatz im Stadtpark aufsuchen wollten. Und die Begünstigung eines privaten Unternehmens hält die CDU auch rechtlich für fraglich. Die Sperrung des Gehweges erzeuge eine Verdrängung des Problems in andere Bereiche des Stadtparkviertels, insbesondere in Alexandrinen- und Teylestraße. „Anwohner finden in ihrem näheren Wohnumfeld kaum noch freie Parkplätze.“ Die Folge wäre, auch hier wieder nachbessern zu müssen.