Voede. Große Voede: Mit dem zweiten Bauabschnitt kommt ein Polstermöbelmarkt.Stadt hatte Defizite bei der Fassade des Komplexes angemahnt
Das Einkaufszentrum Große Voede wächst weiter. Ging es zu Beginn noch im 1. Bauabschnitt, auf dem rund 11 000 m² großem ehemaligen Areal der Firma Thyssen-Krupp um eine Mietfläche von 6.175 m², dehnt sich das Areal nunmehr auf 12 000 Quadratmeter aus. Die ersten Ankermieter waren Edeka, Aldi, Takko und Rossmann. Die Erweiterung des 2. Bauabschnitts beinhaltet einen Möbelmarkt.
Lange gab es bei der Stadt Debatten um die Größe des Einkaufszentrums; verschiedene Gutachten wurden erstellt über Verkehrserschließung, Lärm und Zentrenverträglichkeit. Für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan soll nun die erneute öffentliche Auslegung beschlossen werden.
Bei dem Möbelmarkt, so erklärte dazu Thorsten Overländer, Projektentwickler bei der Schoofs-Gruppe, die das Zentrum gebaut hat, werde vor Ort kein Verkauf stattfinden. Vielmehr würden die Artikel dort lediglich ausgestellt; die Kette Trösser ist spezialisiert auf Polster und Couchtische. Kunden können sich beraten und Polster gestalten lassen, die dann später geliefert werden. Die Ansiedlung kollidiert nach Beurteilung der Verwaltung nicht mit dem Masterplan Einzelhandel. Geschäftsführer Josef Schoofs sagte auf Anfrage der WAZ: „Der Möbelmarkt stand nie in Frage.“ Von der Bauleitplanung werden positive Effekte auf die Versorgungsfunktion des Zentrums Große Voede erwartet.
Kritisch beäugt wurde indes die Fassade und damit der Gesamteindruck des Bauriegels; sie gilt als abweisend und verschlossen, das zurückgezogene Erdgeschoss wird als dunkel und der Eingang als wenig einladend empfunden. Der neue Gestaltungsbeirat der Stadt befasste sich in seiner ersten Sitzung mit der architektonischen Optik des Einzelhandelskomplexes an der Castroper Straße. So vereinbarte die Stadt mit dem Vorhabenträger Schoofs, im Zuge des zweiten Bauabschnitts das Erscheinungsbild zu verbessern.
Das Essener Architekturbüro Planwerk, das u.a. auch das Kunstlichttor 1 entwickelt hatte, hat für die Große Voede ein Lichtspiel mit Zeit für die Fassade vorgeschlagen. Kassetten mit hellen Kontrast-Elementen sollen die Front zur Castroper Straße künstlerisch aufwerten; LED-Stäbe bringen Licht auf die Straße und illuminieren indirekt die Fassade. Das Thema Zeit/Uhren wird in den Lichtobjekten aufgegriffen.
Die Ecke des neu zu bauenden Polster-Möbelmarktes Trösser soll laut Projektentwickler Thorsten Overländer mit blau-weißen Elementen verglast werden. Lamellen aus sogenanntem Streckmetall lockern die Fassade zur Castroper Straße optisch auf.
Insgesamt 250 Stellplätze hält das Einkaufszentrum bereit; mit der Ansiedlung des Polster-Anbieters werde es weitere Parkplätze geben. Hinzu kommen soll eine zweite Zufahrt. Dazu ist vorgesehen, eine Werkszufahrt an der Stichstraße zur Drogerie Rossmann umzuwidmen.
Eine Ringführung als Erschließung des Grundstücks indes muss zurückgestellt werden, bis der seit langem geplante Ausbau der Castroper Straße Realität werden kann.