Dahlhausen. . Edeka an der Hasenwinkeler Straße macht Anfang des Jahres dicht.Dahlhauser fürchten um ihre Versorgung. Verhandlungen über Nachfolger laufen

Viel Betrieb herrscht auf dem Parkplatz vor dem Edeka-Markt an der Hasenwinkeler Straße in Dahlhausen. Ständig öffnet sich die elektrische Schiebetür des Supermarktes. Bald schon wird diese wohl geschlossen bleiben. Vielleicht für immer.

„Uns ist zu Ohren gekommen, dass der Edeka dicht macht“, sagt WAZ-Leserin Elisabeth Arnaschus. „Das wäre eine Katastrophe“, ist sich Arnaschus sicher, denn die meisten Kunden an der Hasenwinkler Straße sind Senioren und in der Umgebung gibt es nur einen weiteren Einkaufsladen. „Viele ältere Menschen können nicht mal eben mit dem Auto in ein großes Einkaufszentrum fahren“, so Arnaschus.

Dem stimmt auch Edeka-Kundin Rosemarie Hannemann zu. „Wir haben hier in der Nähe zwar noch einen Penny-Markt, aber besonders im Winter ist es sehr beschwerlich und sogar gefährlich dort runter zu laufen“, sagt die 81-Jährige, die mit einem Gehstock unterwegs ist. „Außerdem gibt es im Penny ja kein frisches Fleisch und auch keinen Bäcker“, ergänzt Günter Neuber. Auch die beiden Senioren haben die Gerüchte über das Ende des Edeka-Marktes gehört.

Edeka hält sich bedeckt

„Ja, Anfang des Jahres schließt der Laden an der Hasenwinkler Straße“, bestätigt Stephan Steves, Geschäftsführer Edeka Rhein-Ruhr auf WAZ-Anfrage. Viel mehr war von Seiten der Edeka nicht zu erfahren.

Aufgabe nach acht Jahren

Eigentümer Winfried Kohlmann, der nach acht Jahren in Dahlhausen das Geschäft aufgeben muss, erklärt: „Der Vertrag wurde nicht mehr verlängert. Ich wäre gerne noch fünf Jahre geblieben.“ Der 62-Jährige hat seine Mitarbeiter frühzeitig informiert, damit sie sich anderweitig umschauen können. „Bei vielen war die Suche zum Glück schon erfolgreich, bei einigen leider noch nicht“, so Kohlmann, der auch noch nicht weiß, wie es für ihn nach der Schließung weiter geht.

Viele Gerüchte kursieren

„Besonders für die älteren Kunden tut es mir leid“, sagt er. Die fürchten vor allem, jetzt ihren wichtigsten Nahversorger zu verlieren. Gerüchte wie ein Abriss zu Gunsten von Wohnhäusern kursieren. „Wenn mich meine Kunden fragen, was jetzt hier hin kommt, kann ich auch nur mit den Schultern zucken. Ich weiß es nicht“, sagt der Kaufmann.

Neuer Supermarkt möglich

Von Immobilien Dreier ist über die Zukunft des Gebäudes nicht viel zu hören. „Die Verhandlungen laufen“, heißt es. Es werde wohl ein Einkaufsladen bleiben. Auch Edeka sei noch im Gespräch. Möglich scheint ein Abriss und Neubau eines größeren Supermarktes.

SPD sammelt Unterschriften für Protestliste

„Ein Markt mit Frischeprodukten muss in Oberdahlhausen bestehen bleiben“, fordern die SPD-Ratspolitiker Manfred Wittmann und Klaus Hemmerling. Deshalb rufen sie zusammen mit dem Ortsverein alle Anwohner auf, sich am Samstag zwischen 9 und 12 Uhr vor dem Markt in eine Protestliste einzutragen. Diese will man an den Immobilienbesitzer weiterreichen. „Wir hoffen das es dadurch nicht zu einem längeren Stillstand des Marktes kommt”, so Wittmann.